Papua-Neuguinea

27. Nov 2020 | Blog

VON Günther Moosbauer

Papua-Neuguinea ist der drittgrößte Inselstaat (nach Indonesien und Madagaskar). Das von Gebirge geprägte Land beherbergt rund 8.5 Millionen Einwohner und bietet vom Gletscher bis zum Regenwald eine überaus vielfältige Landschaft. Es ist eine von fünf Zentren weltweit, die eine besonders hohe Biodiversität aufweisen. 68% der Pflanzen sind endemisch. Ebenso vielfältig sind Bevölkerung und Sprache des Landes. Hunderte ethnische indigene Gruppen sprechen rund 820 indigene Sprachen.

 

Der Westteil der Insel war während der Kolonialzeit von den Niederländern besetzt und wurde 1962 von Indonesien annektiert. Der Ostteil, dass heutige Papua-Neuguinea, wurde zunächst zwischen Deutschland und Großbritannien aufgeteilt, später unter australischem Protektorat verwaltet und schließlich in einer Volkswahl 1975 unabhängig.

 

Analphabetismus ist in Papua-Neuguinea weit verbreitet, insbesondere unter Frauen. Besonders archaisch ist der weit verbreitete Hexenglaube. Unter diesem Aberglauben werden nach wie vor Frauen getötet oder schwer gefoltert. Problematisch ist auch die besonders hohe Korruption im Land. Es belegt hierbei Platz 135 unter 180 Staaten. Untypisch für ein Entwicklungsland wiederum ist die vergleichsweise hohe Unabhängigkeit der Judikative gegenüber der Legislative.

 

Der Urbanisierungsgrad ist der zweitniedrigste (13.2%) unter allen Staaten (nach Burundi). In Privatbesitz befinden sich lediglich 3% des Landes. Der weit höhere Anteil umfasst die traditionellen Gebiete der indigenen Völker und kann nur vererbt werden. Für Bergbau- und Forstunternehmen bedeutet dies häufig eine geringe Investitionstätigkeit. In den letzten Jahren wurde versucht wirtschaftlich verträglichere Regelungen für das sehr rohstoffreiche Land zu finden, das vom Export der Rohstoffgüter abhängt.

Das Wirtschaftswachstum legte seit 2007, ausgehend von einem niedrigen Niveau, stark zu. Projekte mit ausländischen Ölfirmen bescherten dem Land in den letzten Jahren einen hohen Leistungsbilanzüberschuss. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf und Jahr ist nach wie vor niedrig (2.800 $ im Vergleich zu Österreich mit 51.300$). Aufholbedarf findet sich besonders in der schwachen Infrastruktur, der niedrigen Bildung, dem Facharbeitermangel, dem Zugang zu Devisen und dem ausgeprägten Mangel an Governance. 

 

Eine aktuelle Situation mit der Papua-Neuguinea derzeit konfrontiert ist, betrifft die (unverbindliche) Volksbefragung der Bewohner der autonomen Insel Bougainville im November letzten Jahres. Es ist jene Insel, deren separatistische Ausschreitungen bereits 20.000 Menschen das Leben gekostet hatte. Das Ergebnis war ein klares Votum für eine völlige Unabhängigkeit. Die Insel ist reich an Kupferminen und nach wie vor ist es unklar wie weit Papua-Neuguinea dem Unabhängigkeitsvotum nachkommen wird.

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