Pflegekräfte fehlen, Fachkräfte sind rar

03. Dez 2021 | Blog

VON Stefan Winkler

„Pflegekräfte fehlen, Stationen sperren zu“, kann man lesen. Wir könnten auch Hausärzte ins Rennen schicken. Oder IT-Kräfte und Verkaufspersonal, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Man fragt sich, warum das so ist. Bleiben wir kurz noch beim Pflegepersonal. Der Artikel „Die Pflege braucht Pflege“ aus dem Jahr 2015 referenzierte auf „Die Pflege am Boden“, ein Zusammenschluss von Pflegenden, die sich 2013 symbolisch auf den Boden legten. Man vermutet: Das Problem ist nicht neu. Man kommt zum Schluss: Es wurde nicht gelöst.

 

Dabei können Lösungen einfach sein. Für den Brasilianer Neymar hat der Fußballclub Paris-Saint Germain 2017 eine Ablöse von 222 Millionen Euro bezahlt, Nebenkosten nicht mit eingerechnet. Die erwarteten Gesamtkosten für diesen einen Spieler liegen kolportiert bei knapp 600 Millionen Euro. Sie wollten ihn, sie kriegten ihn! Geld kann offensichtlich dabei helfen. Ich vermute es würden sich Menschen in Österreich finden, die bereit wären sogar für noch weniger Geld in die Pflege zu gehen. Obwohl, Fußballspielen macht in Summe sicher mehr Spaß. 

 

Abseits solcher Skurrilitäten – man könnte fast denken, der gepflegte Ball ist uns mehr wert als der gepflegte Mensch – hat sich ein seriöser Wissenschaftszweig gebildet, der sich mit dem Themen Mitarbeitergewinnung und -bindung beschäftigt. Dabei zeigt sich, dass die fehlende Fachkraft nur die Spitze des Eisbergs ist. Gute Mitarbeiter fehlen überall, über alle Qualifikationsstufen hinweg. Und es zeigt sich auch, dass die Höhe des Gehalts nur einer von vielen Faktoren ist, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer glücklich zusammenführen. Gott sei Dank!

 

In Unternehmen ist Employer Branding, also die eigene Positionierung als attraktiver Arbeitgeber, schon lange ein wichtiger Bestandteil des Marketings. In großen Firmen zumeist sogar ein institutionalisierter. Dabei zeigt sich die Bedeutung der Marke an sich. Unternehmen mit starken Marken geben an, von dieser auch in der Rekrutierung von Mitarbeitern zu profitieren. Die Kehrseite der Medaille: Nicht erfüllte Erwartungshaltungen sind ein wichtiger Grund, um ein Unternehmen zu verlassen. Das ist übrigens meist auf andere Personen zurückzuführen, der Kreis schließt sich. Ein Verantwortlicher eines großen österreichischen Unternehmens formulierte das unlängst treffend: „Die Leute kommen wegen der Marke und gehen wegen den Vorgesetzten.“ 

 

Firmen können versuchen sich von der Konkurrenz abheben, um ihren eigenen Personalbedarf zu decken. Damit wird das Gesamtproblem nicht gelöst, was die meisten Unternehmen aber wohl verschmerzen können. Dabei offenbart sich erfolgreiches Recruiting als herausfordernde Aufgabe. Patenrezepte gibt es viele, ihre Wirksamkeit ist nur selten belegt. Oft fehlen sogar auf Unternehmensebene Informationen dazu, wie eigene Employer Branding Maßnahmen im heimischen Gefilde wirkten. Selbst Arbeitgeber, die hohen Aufwand in das Recruiting von Personal stecken, nehmen es mit der Erfolgsmessung nicht immer so genau. Zu ihrer Verteidigung: Das Studium einschlägiger Fachliteratur dazu ist eher ernüchternd als erhellend.

 

Taucht man noch etwas tiefer in das Thema ein, finden sich zunehmend Problemaufrisse, smarte Lösungskonzepte bleiben rar. Es ist also kein Zufall, dass uns Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit stets begleiten. Wir dürfen uns dem Thema trotzdem widmen. Als Unternehmen, um ein gutes Team auf das Feld schicken zu können. Als Arbeitnehmer, um einen tollen Job zu haben. Es gibt ja auch Hoffnung: Immer wieder lassen sich glückliche Unternehmen wie das unsere finden, die mit einem Lächeln auf ihre Truppe blicken können.

 

Wie ist Ihr Zugang? Ich sehe es sportlich: Herausforderungen sind dazu da, um angenommen zu werden.

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