High-Yield Anleihen – eine Alternative in Niedrigzinsphasen?

04. Mai 2015 | Blog

VON Josef Obergantschnig

Unternehmensanleihen geraten immer mehr in den Fokus interessierter Anleger. Dies ist vor allem auf das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld und die unveränderten Ertragsanforderungen zurückzuführen. High-Yield Anleihen wurden noch in den 1990er Jahren abwertend als „Junk-Bonds“ bezeichnet – innerhalb der letzten Jahre erfreut sich diese Asset-Klasse allerdings großer Beliebtheit und ist dadurch ihrem „Mauerblümchen-Dasein“ entwachsen.

 

High-Yield Anleihen bringen eine deutlich höhere Rendite als vergleichbare „sichere“ Investments. Dies ist bekanntermaßen auch mit erhöhten Risiken verbunden. Um die Attraktivität dieser Wertpapiere abschätzen zu können, ist es demnach aus unserer Sicht unumgänglich, eine „Default-Rate“ abzuziehen. Im Rahmen dieses Blog-Beitrags möchte ich Ihnen ein paar Charts aus einer kürzlich veröffentlichten Studie von Standard & Poor’s darlegen, die meiner Ansicht nach einen guten Überblick offenbaren.

 

Abbildung 1: US-Renditeaufschläge 2015

Quelle: Standard & Poor’s

 

Im aktuellen Kalenderjahr sind die Renditen für High-Yield-Anleihen gestiegen. Gerade in Europa wurde das lange Ende der Staatsanleihenzinskurven durch das QE-Programm der EZB merklich nach unten gedrückt. In diesem Umfeld haben High-Yield Anleihen im Vergleich zu klassischen Staatsanleihen in den vergangenen Monaten deutlich underperformt. Auf der anderen Seite ist der Spread (= Renditeabstand) zu einer sicheren Veranlagung deutlich gestiegen.

 

Abbildung 2: Fälligkeitsstruktur US-High-Yield’s

Quelle: Standard & Poor’s

 

Wie in der Abbildung 2 ersichtlich, haben die Unternehmen aus der großen „Default-Welle“ im Jahr 2009 gelernt und sich von der Finanzierungsseite her deutlich länger aufgestellt. Im Anschluss an die Lehman-Krise mussten viele Unternehmen Insolvenz anmelden, da sie sich nicht mehr refinanzieren konnten. Die „Überlebenden“ haben auf Basis dieser Erkenntnis sowie den gegenwärtig „günstigen“ Refinanzierungskosten die Fristigkeit ihrer Verbindlichkeiten eindeutig verlängert, um diesem Aspekt Rechnung zu tragen. Dies birgt für benchmarkorientierte Investoren erhöhte Zinsänderungsrisiken – aus Sicht der Unternehmen macht es allerdings durchaus Sinn.

 

Abbildung 3: Default Raten High-Yield Anleihen

Quelle: Standard & Poor’s

 

Wie in der Abbildung zu erkennen, war die 12-Monats-Default-Rate per Ende März bei 1,7% und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Im Durchschnitt wird von einer Default-Rate 2015 von 2,5% ausgegangen. Selbst wenn sich diese Prognosen auf 5% verdoppeln sollten, entspricht dieser Wert den aktuellen Renditeaufschlägen.

 

Aus unserer Sicht macht eine (den Risikoansprüchen) adäquate Beimischung dieser Asset-Klasse durchaus Sinn. Wichtig dabei ist eine breite Streuung – denn Diversifikation ist bekanntlich das Einzige, das es an den Finanzmärkten umsonst gibt!

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