Mit 66 Jahren…

16. Okt 2015 | Blog

VON Josef Obergantschnig

…fängt das Leben an. So lautet der Text eines bekannten österreichischen Schlagersängers, der sich im Rahmen eines Liedes mit dem Alter auseinandersetzt. In diesem Alter befindet sich Frau und Herr Österreicher bereits in Pension. Das Pensionsthema ist seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten, eine heiße Kartoffel. Politische Entscheidungsträger fürchten sich vor der Rache der Pensionisten beim nächsten Urnengang. Aufgrund der stetig steigenden Anzahl von Pensionisten hat die Stimme dieser Bevölkerungsgruppe durchaus Gewicht.

 

Unser Finanzminister Hans Jörg Schelling hat diese Woche im Rahmen seiner ersten Budgetrede darauf hingewiesen, dass hinsichtlich der Themenblöcke Bildung, Pensionen und Verwaltung dringend Handlungsbedarf besteht.  In der Vergangenheit habe ich mich schon öfters mit dem Thema Pensionen bzw. mit der steigenden Lebenserwartung und den damit einhergehenden Herausforderungen beschäftigt.

 

Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat Ende September zum internationalen Tag der älteren Menschen eine Studie mit dem Titel „2080 könnte jeder Achte in der EU 80 Jahre oder älter sein“ publiziert. Gegenwärtig sind in der EU rund 18,5% der Einwohner älter als 65 Jahre und damit zu großen Teilen Pensionsbezieher. Dieser Anteil dürfte laut Berechnungen von Eurostat bis 2080 auf knapp 30% ansteigen.

 

Abbildung: Bevölkerung im Alter von 80 Jahren und älter

Quelle: Eurostat

 

Wie in der Abbildung ersichtlich, beträgt der Anteil der europäischen Bevölkerung, welcher bereits den 80. Geburtstag gefeiert hat, gegenwärtig etwas mehr als 5%. In Österreich liegt der prozentuelle Anteil leicht darunter. Auch der Anteil der über 80jährigen dürfte sich laut Schätzungen von Eurostat bis 2080 auf 12% mehr als verdoppeln. Mit der höheren Lebenserwartung und der alternden Bevölkerungspyramide steht Europa vor großen Herausforderungen.

 

Abbildung: Ältere Bevölkerung und Lebenserwartung in den EU-Mitgliedstaaten

Quelle: Eurostat

 

Hinsichtlich der Lebenserwartung gibt es zwischen Männern und Frauen große Unterschiede. Auf EU-Ebene weisen 65jährige Frauen eine Lebenserwartung von 21,3 Jahren auf, wohingegen Männer durchschnittlich mit einer Restlebensdauer von 17,9 Jahren rechnen können.

 

Im Referenzjahr 2013 waren EU-weit 18,2% der Bevölkerungsgruppe >65 Jahre von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Es ist ein Muster in zwanzig Mitgliedstaaten zu beobachten, dass im Durchschnitt diese Gefahr geringer ist als bei den unter 65jährigen (25,9% jener Bevölkerungsgruppe).

 

Abbildung: Bevölkerungspyramide 2015

Quelle: Statistik Austria

 

Der Anteil der Baby-Boomer-Generation wird in den nächsten Jahren in Pension gehen. Neben der Belastung der Staatsfinanzen ist auch mit einem erhöhten Pflegebedarf zu rechnen – damit ist aus meiner Sicht dringender Reformbedarf gegeben. Damit auch jene, die 2080 noch leben, den Lebensabend genießen können…

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