6,7 Billion US-Dollar – Eine beeindruckende Zahl!
13. Mär 2015 | Blog
VON Josef Obergantschnig
Dem Anfang März veröffentlichten „Global Sovereign Debt Report 2015“ der Rating-Agentur Standard & Poor’s 2015 ist zu entnehmen, dass die 129 gerateten Länder im Jahr 2015 USD 6,7 Billionen Fremdkapital benötigen werden. Rund zwei Drittel der beeindruckenden Summe fällt in den Bereich der Refinanzierung – rund ein Drittel ist demnach eine klassische Neuverschuldung.
Abbildung 1: Top-10 Gesamtverschuldung 2015
Quelle: Standard & Poors
Die globale Verschuldung wird weltweit im Jahr 2015 die Grenze von USD 44 Billionen übersteigen – das entspricht in etwa 60% des weltweiten BIP‘s. Wie in der Abbildung 1 ersichtlich, entfallen rund 30% der globalen Schulden auf die USA und rund 26% auf Japan. An dritter Stelle der absolut am höchsten verschuldeten Länder reiht sich mit Respektabstand und einem Anteil von 6% das Vereinigte Königreich ein. Österreich weist per 31.12.2014 eine Verschuldung von USD 238 Milliarden auf – das entspricht rund 0,5% der Gesamtverschuldung aller Staaten.
Abbildung 2: Neuverschuldung in Milliarden USD
Quelle: Standard & Poors
Die wichtigsten Player im Bereich der Neuemissionen sind analog der Gesamtverschuldung die USA und Japan, die sich für 56% der gesamten Neuverschuldung verantwortlich zeichnen. Interessant ist, dass die Eurozone in Summe im Jahr 2015 nur die Hälfte jenes Volumens der USA aufnehmen wird. Die Renditen der globalen Anleihenmärkte gehen nominell deutlich zurück. Ein nicht unerheblicher Teil aller Euro-Anleihen notiert bereits im negativen Rendite-Bereich. Unter diesem Blickwinkel ist es durchaus interessant, dass die Neuverschuldung im Vergleich zum Vorjahr um 5,4% zurückgegangen ist. Die brennende Frage lautet: WARUM?
Einer der Gründe ist, dass in einigen Staaten im Jahr 2015 ein geringerer Refinanzierungsbedarf besteht. In einigen Ländern hat sich die finanzpolitische Situation auch sicher verbessert. Insofern ist es auch hier interessant, sich die größten Treiber des Rückgangs dezidiert anzusehen. Die USA (- USD 96 Mrd.) und Japan (- USD 79 Mrd.) fallen in dieser Rubrik deutlich hinter die Eurozone zurück, die im Jahr 2015 einen geringeren Finanzierungsbedarf in der Höhe von über USD 200 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr ausweist. Nachdem die zugrundeliegenden Daten in US-Dollar angegeben werden, ist der Rückgang primär auf die Schwäche des Euros und weniger auf eine Verbesserung der finanzpolitischen Situation der einzelnen Staaten zurückzuführen.
Abbildung 3: Wie lange benötigt die USA, den gesamten Jahresfinanzierungsbedarf eines Landes aufzunehmen?
Quelle: Standard & Poors
Wie der Abbildung zu entnehmen ist, hat die USA am 20. Februar bereits so viele Schulden, wie vergleichsweise Italien im gesamten Jahr 2015 haben wird. Den kompletten Finanzierungsbedarf Deutschlands erreicht die USA bereits am 31. Jänner – jenen für die Schweiz bereits am späten Abend des 1. Jänner.
Das gegenwärtig niedrige Zinsniveau bedeutet für Staaten günstige Finanzierungskosten – das birgt aber nicht nur Vorteile. Politisch gesehen, ist gegenwärtig der Druck einer Verbesserung der finanzpolitischen Situation, die meist mit „schmerzhaften“ Eingriffen verbunden ist, nicht allzu hoch. Bei veränderten Rahmenbedingungen – z.B. steigende Zinsen – könnten die Auswirkungen allerdings fatal sein.
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