2016 – Ein Blick in die Glaskugel

08. Jan 2016 | Blog

VON Josef Obergantschnig

Das Jahr 2015 ist seit einigen Tagen Geschichte! Die Zeit rund um den Jahreswechsel ist für mich traditionell etwas ruhiger – Zeit genug, sich mit den großen Wirtschaftsthemen zu beschäftigen. In den ersten Tagen des noch jungen Jahres haben bereits Wachstumssorgen rund um China zu erheblichen Irritationen an den Kapitalmärkten geführt. Grund genug, mich im Rahmen meines ersten Blog-Beitrages in diesem Jahr mit den globalen Wirtschaftstrends auseinanderzusetzen.

 

Abbildung: Anteil am Wirtschaftswachstum 2010 - 2016

Quelle: Economist

 

Schwellenländer zeichneten sich in den vergangenen 5 Jahren für einen großen Teil des globalen Wirtschaftswachstums verantwortlich. Vorausgesetzt, die Prognosen der Wirtschaftsforscher treffen ein, sollte sich 2016 das Bild ändern. Entwickelte Länder werden den größten Anteil am globalen Wirtschaftswachstum in dieser Dekade aufweisen. Das beruht allerdings nicht zwingend auf der eigenen Stärke sondern auf der Schwäche der Schwellenländer. Gerade die „Wachstumssorgen“ in China haben die Börsen zu Beginn dieses noch so jungen Jahres auf Talfahrt geschickt. Indien zählt nach wie vor zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften, aber auch hier muss man kleinere Brötchen backen. Das prognostizierte Wachstum für 2016 liegt mit 7% deutlich unter dem Durchschnittswachstum der vergangenen Jahre.

 

Abbildung: Weltwirtschaftswachstum 2016

Quelle: Economist

 

Volkswirte gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft 2016 um 2,7% wachsen wird. Das ist etwas mehr als die 2,4% im Jahr 2015. Die am stärksten wachsende Region wird auch im heurigen Jahr Asien (ex Japan) mit 5,4% sein. Auffallend ist zudem die Schwäche Latein Amerikas und Osteuropas. Während das Wachstum in Europa trotz der massiven Interventionen seitens der EZB nicht so richtig anspringt, befindet sich die US-Wirtschaft bereits wieder im Aufwärtstrend. Die Unterstützungsmaßnahmen der US-Fed haben Früchte getragen. Das Wachstum ist stabil und die US-Wirtschaft befindet sich nah an einer Vollbeschäftigung. Aufgrund dessen hat die Fed erstmals seit dem Jahr 2008 die Leitzinsen angehoben. Damit ist davon auszugehen, dass nach acht Jahren Dauerkrise die Ära des Billiggeldes zu Ende geht.

Europa ist noch nicht so weit. Trotz großer Interventionen der EZB ist es noch nicht gelungen, auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Das ist vor allem auf  eine Vertrauenskrise zurückzuführen. 

 

Abbildung: Länder mit den höchsten und niedrigsten Wachstum 2016

Quelle: Economist

 

Zu den großen Verlierern gehören jene Staaten wie Venezuela, die hohe Rohstoff-Exporte aufweisen. Das durch den Krieg gebeutelte Libyen ist jenes Land, deren Wirtschaft am deutlichsten schrumpft. Zu jenen Ländern, die das größte Wirtschaftswachstum aufweisen, gehören einige Länder aus dem asiatischen Raum. Ausschlaggebend dafür ist vor allem ein Anstieg des privaten Konsums und im Fall von Laos eine Revitalisierung des Tourismussektors.

 

Abbildung: Vermögensverteilung 2000 – 2020

Quelle: Economist

 

Abschließend möchte ich noch auf die Verteilung des Vermögens eingehen. Im Jahr 2015 haben die reichsten 1% der Weltbevölkerung gleich viel besessen wie die restlichen 99%. Seit 2008 ist das Vermögen der reichsten Menschen deutlich stärker angestiegen als jenes der Gesamtbevölkerung. Wenn man den Prognosen Glauben schenken darf, dürfte der Trend auch in den kommenden Jahren anhalten und die Reichen immer reicher werden. Das könnte noch für enormen politischen Zündstoff sorgen.

 

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