Bitcoins – die Währung der Zukunft?
11. Apr 2016 | Blog
VON Josef Obergantschnig
Bitcoins sind eine virtuelle, weltweit verfügbare Währung, die im Jänner 2009 nach den durch die Lehman-Pleite ausgelösten Irritationen an den Kapitalmärkten eingeführt wurde. Bitcoins haben keinen intrinsischen Wert, unterliegen keiner staatlichen Kontrolle und können nur innerhalb des Bitcoin-Systems als Zahlungsmittel verwendet werden. Ein Bitcoin wird mit BTC abgekürzt und stellt die größte Einheit im Bitcoin-System dar. Für weitere Einheiten kann man eine Bitcoin auf bis zu 8-Nachkommastellen teilen. Überweisungen werden über das Internet mithilfe einer speziellen „Peer-to-Peer“-Anwendung abgewickelt. Die Guthaben der jeweiligen Eigentümer werden in sogenannten „digitalen Brieftaschen“ abgespeichert.
Die Bitcoin-Geldmenge wird im Zeitablauf sukzessive erhöht und ist mit 21 Millionen BTC limitiert. Der Mengenzuwachs wird im Zeitablauf in regelmäßigen Abständen halbiert – ab 2040 sollte die Höchstmenge bereits nahezu erreicht werden. Der Vorteil als Zahlungsmittel liegt darin begründet, dass eine Bitcoin-Überweisung sehr kosteneffizient ist (im Regelfall kostet es gar nichts) und es ist um ein Vielfaches schneller als eine klassische Banküberweisung. Es ist allerdings auch zu berücksichtigen, dass eine Überweisung irreversibel ist, da es keine zentrale Instanz gibt, die eine Überweisung rückgängig machen könnte.
Interessant ist zudem, dass der Marktwert der Bitcoins sehr volatil ist und sich auf Basis von Angebot und Nachfrage ergibt.
Abbildung: Handelspreis von Bitcoins in USD
Der aktuellen Preis einer Bitcoin beträgt USD 120 – zwischen Sommer 2013 bis Jänner 2014 kam es regelrecht zu einer Blasenbildung, die an die Tulpenblase in Amsterdam erinnert. Innerhalb weniger Monate hat sich der Wert einer Bitcoin nahezu verzwölffacht – das entspricht einer gerade in der Niedrigzinsphase verlockenden annualisierten Wertentwicklung von schneidigen 2464,1%. Für all jene, die zu diesem Zeitpunkt Gewinne mitgenommen haben, sicherlich eine tolle Sache! Innerhalb des nächsten Jahres ist der Wert allerdings um 80% eingebrochen.
Abbildung: Kosten pro Transaktion
Der Handel mit Bitcoins ist auch ein sehr kostspieliger Zeitvertreib. In der Blüte der Blase um den Jahreswechsel 2013/14 kostete eine Transaktion in der Spitze bis zu USD 90,00 – das sind immerhin knapp 8% des Wertes. Aktuell beträgt die Kostenbelastung USD 6,90 bzw.1,6% des aktuellen Wertes.
Abbildung: Anzahl von Bitcoins
Derzeit befinden sich 15.404.700 Bitcoins im Umlauf. Bei einem aktuellen Kurs von USD 420 entspricht das einem Marktwert von ca. USD 6,5 Milliarden.
Bitcoins werden meist als eine „virtuelle“ Währung wahrgenommen. Ein Aspekt, der meiner Ansicht nach in diesem Zusammenhang überhaupt nicht berücksichtigt wird, ist, dass das sogenannte „Bitcoin-Mining“ Unmengen an Strom benötigt. Zur Generierung der Bitcoins muss der Teilnehmer selbst über ein kryptographisches Verfahren eine neue Einheit errechnen. Zu Beginn war das noch recht leicht möglich. Mittlerweile benötigt man viel Glück oder eine hohe Rechnerkapazität, um an eine neue Bitcoin zu kommen. Es wurden sogar neue Chips entwickelt, um den Mining-Prozess zu optimieren – die Effizienzsteigerung reicht allerdings nicht aus, um den durch die stetig steigende Nachfrage benötigten Mehraufwand abzudecken. Laut aktuellen Berechnungen werden rund 350 Megawatt an Energie eingesetzt – das entspricht in etwa dem Bedarf von rund 280.000 amerikanischen Haushalten. Wenn die Entwicklung sich weitersetzt, dürfte sich der Energiebedarf um weitere 20% erhöhen!
Bitcoins werden von vielen bereits als Zahlungsmittel der Zukunft angesehen. Vielleicht auch unter dem Aspekt, dass wir so oder so auf eine bargeldlose Zukunft zusteuern…
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