Eigenheim als Schutz vor Altersarmut?
08. Aug 2016 | Blog
VON Josef Obergantschnig
In meinem letzten Blogbeitrag habe ich mich mit den gesellschaftlichen Umwälzungen der letzten Jahre und Jahrzehnte beschäftigt. Ein interessanter Aspekt ist, dass über alle Einkommensschichten verteilt verstärkt in den Konsum investiert wird. Logischerweise muss damit im Umkehrschluss die Sparquote sinken.
Abbildung: Sparquote Deutschland nach Einkommensklassen (monatliches Haushaltsnettoeinkommen)
Quelle: Statistisches Bundesamt, Die Zeit (Grafik)
Wie der Abbildung zu entnehmen ist, hat sich die Sparquote in Deutschland innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte über alle Einkommensklassen deutlich reduziert. Dies kann meiner Ansicht nach nur bedingt auf die aktuelle Niedrigzinsphase zurückgeführt werden. Für Österreich ergibt sich ein ähnliches Bild. Die Sparquote hat sich im Zeitraum 1995 bis 2015 von 14,6% auf 6,9% mehr als halbiert (Quelle: Statistik Austria).
Neben der Einkommenshöhe kommt auch noch ein weiterer Aspekt hinzu. Laut dem DIW in Berlin können auch Mieter kaum vorsorgen. Mit zunehmendem Einkommen steigt auch der Prozentanteil der Eigenheimbesitzer.
Abbildung: Anteil Eigenheim nach Einkommensklassen (monatliches Haushaltsnettoeinkommen) – Deutschland 2013
Quelle: Statistisches Bundesamt, Die Zeit (Grafik)
Das Eigenheim ist der größte Schutz vor einer Altersarmut. Damit stimme ich dem DIW durchaus zu. Allerdings ist in diesem Zusammenhang auch zu berücksichtigen, dass gerade die Besserverdiener mit einer höheren Sparquote zu einem sehr hohen Prozentsatz ein Eigenheim besitzen. Interessant würde ich eine Analyse innerhalb einzelner Einkommensklassen finden, um beispielsweise der Frage nachzugehen, wie viel Vermögen je Einkommensklasse innerhalb eines Berufsleben angehäuft werden kann und ob hierbei Unterschiede zwischen dem Mieter und Eigenheimbesitzer festzustellen sind?
Ich würde vermuten, dass hierbei sehr wohl Unterschiede zu beobachten sind. Diese sind vor allem auf den psychologischen Aspekt zurückzuführen. Im Zuge eines Eigenheimkaufs ist es, sofern die reiche Erbtante aus Amerika nicht zufälligerweise entdeckt wird, häufig notwendig, einen nicht unerheblichen Teil der Kaufsumme zu finanzieren. Dabei handelt es sich um ein Langfristprojekt. „Häuslbauer“ in meinem Umfeld haben oft die Angewohnheit, mögliche Ausgaben miteinander zu vergleichen. Kürzlich hörte ich, dass man „heuer nicht auf Urlaub fährt, da man sich für das Budget eine neue Couch und eine Wohnzimmerwand kaufen kann.“ Durch das Abwägen der Ausgaben werden in einigen Fällen die klassischen Konsumausgaben zurückgefahren und der Schuldenberg sukzessive abgebaut. Insofern würde es mich nicht wundern, wenn durch das „sparsamere“ Verhalten und das Abwägen am Ende des Tages mehr übrig bleibt als bei einem Mieter. Natürlich nur, sofern er über ein entsprechend hohes Haushaltseinkommen verfügt!
Hier können Sie den Verfasser gerne kontaktieren: josef.obergantschnig@securitykag.at
Risikohinweis
HINWEIS: Die Security BLOGS stellen lediglich die persönliche Meinung des Verfassers im Erstellungszeitpunkt und daher nicht die Meinung des Medieninhabers dar. Eine Haftung für diese Aussagen kann vom Medieninhaber ausdrücklich nicht übernommen werden. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds zu. Ausgabe- und Rücknahmespesen der Fonds sowie sonstige externe Spesen und Steuern sind in den Performanceberechnungen nicht berücksichtigt und mindern die Performance. Ertragserwartungen stellen bloße Schätzungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Informationen dar und sind kein verlässlicher Indikator für eine tatsächliche künftige Entwicklung. Die aktuellen Prospekte und Basisinformationsblätter (BIB) sind in deutscher Sprache auf der Homepage www.securitykag.at (Fonds) sowie am Sitz der Emittentin Security Kapitalanlage AG, Burgring 16, 8010 Graz und der Depotbank Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG, Heßgasse 1, 1010 Wien, kostenlos erhältlich. Beachten Sie bitte auch die weitergehenden Risikohinweise in den Verkaufsprospekten und unter www.securitykag.at/fonds/risikohinweis/ sowie die Offenlegung im Sinne des § 25 Mediengesetz und www.securitykag.at/fusszeile/impressum-offenlegung/