IFO Geschäftsklima-Index – deutsche Gründlichkeit!
27. Dez 2016 | Blog
VON Josef Obergantschnig
Im 3. Teil dieser Blog-Serie habe ich mich mit dem Purchasing Manager Index auseinandergesetzt. Der Ursprung liegt in den USA, mittlerweile ist es allerdings so, dass dieser Indikator für viele Länder ermittelt wird. In Deutschland – immerhin der größte Wirtschaftsraum der EU – haben sich mit dem Ifo-Geschäftsklima Index und dem ZEW-Index zwei Umfrageindikatoren herauskristallisiert, die von den Marktteilnehmern die höchste Beachtung finden. Beginnen möchte ich mit dem europäischen Pendant zum ISM Manufacturing Index.
Das IFO-Geschäftsklimaindex wird seit dem Jahr 1972 berechnet und ist der geometrische Mittelwert der Subindizes „Geschäftserwartung“ und „Aktuelle Geschäftslage“. Auf Basis des Geschäftsklimas wird der IFO-Geschäftsklima Index ermittelt, wobei der aktuelle Wert in Relation zum Geschäftsklima des Jahres 2005 (= Index-Referenzwert von 100) dargestellt wird. Die zugrundeliegenden Fragebögen werden in der ersten Woche des Monats an Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes und des Einzelhandels versandt. Der Indikator wird in der vierten Woche jedes Monats publiziert und bezieht alle Fragebögen mit ein, die bis zum Vortag der Veröffentlichung einlangen. Laut Angaben des IFO-Institutes werden im Regelfall 7.000 Fragebögen in die Berechnung einbezogen und entsprechend der Firmengröße (je größer, desto höher die Gewichtung) und unter Berücksichtigung der Branchengewichtung im BIP gewichtet.
Der zugrundeliegende Fragebogen besteht aus „etwa“ 20 Fragen und bezieht folgende Punkte mit ein:
- Gegenwärtige Geschäftslage
- Geschäftserwartungen
- Nachfragesituation
- Zahl der Beschäftigungen
Abbildung: IFO Geschäftsklima-Index
Quelle: IFO
Neben der historischen Indexentwicklung werden die Geschäftslage und – erwartungen auch für die einzelnen Bereiche (Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel und Einzelhandel) veröffentlicht.
Abbildung: IFO Geschäftsklima-Index
Quelle: IFO
Die ifo Konjunkturuhr liefert aus meiner Sicht einen guten Indikator und Überblick über die deutsche Wirtschaft und untergliedert auf Basis der aktuellen Geschäftslage und der Erwartungen die Ergebnisse in vier Bereiche (Aufschwung, Boom, Abschwung, Rezession).
Abbildung: ifo Konjunkturampel Gewerbliche Wirtschaft
Quelle: ifo
Die ifo Konjunkturampel Deutschland ist die jüngste Errungenschaft des deutschen ifo Institutes. Die Ergebnisse werden gemäß Ampelsystematik in drei Bereiche (rot, gelb, grün) eingeteilt und spiegeln die statistische Wahrscheinlichkeit einer expansiven Entwicklung wider.
Ich persönlich halte den ifo Geschäftsklima Index – allen voran die ifo Konjunkturuhr – für einen durchaus guten Indikator, um sich einen Überblick über die Stimmungslage in Deutschland und in weiterer Folge auch über den Euroraum zu machen. Interessant finde ich auch, dass im Vergleich zum Purchasing Manager Index in den USA sowohl die Berechnungsmethodik (Gewichtung der Fragebögen auf Basis der Unternehmensgröße und der Branchengewichtung im BIP) als auch die Anzahl (7.000 für Deutschland, 400 für die USA) wesentlich repräsentativer erscheint.
In meinem nächsten Beitrag werde ich näher auf den ZEW Index und dessen Systematik eingehen.
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