Doing Business Report 2015

07. Aug 2015 | Blog

VON Josef Obergantschnig

Die World Bank Group geht seit 2003 der Frage nach, wie „unternehmerfreundlich“ einzelne Länder im relativen Vergleich sind. Im Rahmen des 2015er „Doing Business Report“ werden quantitative Indikatoren für 189 Staaten analysiert, die einerseits allgemeine Geschäftsregulierungen und andererseits den Schutz der Eigentumsrechte umfasst. Interessant ist ein Vergleich der Staaten untereinander, der die Stärken und Schwächen im relativen Vergleich offenlegt.

 

Abbildung: Bandbreiten nach Segmenten

Quelle: Doing Business Report 2015

 

Wie in der Abbildung ersichtlich, weist das Segment „OECD high income“ die höchsten Durchschnittswerte sowie die geringste Spannweite zwischen den einzelnen Ländern auf. Selbst der Schlechteste weist mit einem Score von 66,70 Punkten ein höheres Scoring auf als die Durchschnittswerte aller anderen dargestellten Segmente. In „Europe & Central Asia“ werden die besten Werte erzielt. Die Kluft zwischen den Ländern, die das beste und jenen, die das schlechteste Scoring aufweisen, ist im Segment „East Asia & Pacific“ am größten. Unattraktivere Länder sind in der Region „South Asia“ und „Sub-Saharan Africa“ angesiedelt.

 

Als „gelernter“ Österreicher ist es natürlich auch von Interesse, wie sich Österreich als Wirtschaftsstandort im globalen Bereich schlägt.

 

Abbildung: Österreich Einzelranking

Quelle: Doing Business Report 2015

 

Österreich belegt im aktuellen „Doing Business Index“ den 21. Platz von 189 Ländern. Damit konnte sich Österreich im internationalen Bereich ganz gut schlagen. Es ist aber auch festzuhalten, dass Österreich binnen des letzten Jahres zwei Plätze verloren hat. Innerhalb der einzelnen Sektoren hat sich Österreich vor allem im Bereich „Starting a Business“ deutlich verbessert – trotz der Verbesserung im Ländervergleich konnte lediglich der 101. Platz belegt werden. Besonders negativ wird der bürokratische Aufwand angemerkt. In Österreich ist der Gründer mit 8 externen Parteien (z.B. staatliche Einrichtungen, Notare, etc.) konfrontiert, wohingegen im OECD-Schnitt lediglich 4,8 Parteien gefordert sind. Damit ist es auch zu erklären, dass eine Firmenregistrierung 22 Tage in Anspruch nimmt, wohingegen der OECD-Schnitt bei 9,3 Tagen liegt.

 

Das beste Ergebnis erzielt Österreich mit dem fünften Platz im Bereich „Enforcing Contracts“. Positiv wird unter anderem die benötigte Zeit, einen Vertrag einzuklagen und eine gerichtlich verordnete Zahlung zu erhalten, angemerkt. In Österreich werden dazu 397 Tage veranschlagt, wohingegen der OECD-Schnitt mit 539,5 Tagen deutlich darüber liegt. Damit ist eine hohe Rechtssicherheit gewährleistet.

 

Interessant finde ich auch eine Aufstellung der World Bank, welche Reformen durchgeführt wurden und ob sie sich positiv oder negativ auf den Wirtschaftsstandort ausgewirkt haben.

 

Abbildung: Business Reforms in Austria

Quelle: Doing Business Report

 

Seit 2008 wurden im Bericht fünf Reformen angeführt, die sich jeweils positiv ausgewirkt haben. Österreich ist nach wie vor eines der reichsten Länder – es ist allerdings unübersehbar, dass Österreich sukzessive an Boden verliert. Politische Entscheidungsträger sind gefordert, mit strategisch ausgerichteten Konzepten eine Trendumkehr einzuleiten und damit die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen, um den Wohlstand erhalten zu können.

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