Wer rastet, der rostet!

12. Mai 2017 | Blog

VON Josef Obergantschnig

Dieses Sprichwort begleitet mich seit meiner frühesten Kindheit und es ist wahrscheinlich aktueller denn je! Wir leben spätestens seit der flächendeckenden Einführung des Internets in einer Wissensgesellschaft. Mittlerweile verdoppelt sich das „Wissen“ – ob es sich dabei wirklich um Wissen oder lediglich um unnütze Informationen handelt, sei dahingestellt – innerhalb von 24 Stunden. Das Gold der Zukunft und der Schlüssel zum Erfolg heißt Big-Data. Ziel ist es, möglichst viele Informationen zu erfassen, zu lagern und bei Bedarf in der gewünschten Form wieder abrufbar zu machen. 

 

In der Generation meiner Eltern konnte man davon ausgehen, dass man mit einer guten Ausbildung ein ganzes Berufsleben sein Auskommen findet. Das trifft heutzutage bei weitem nicht mehr zu. Lebenslanges Lernen ist weit mehr als ein Modebegriff. Es ist DIE Voraussetzung, um in der heutigen Welt bestehen und konkurrenzfähig bleiben zu können. Das betrifft sowohl die Gesellschaft, aber auch das Individuum.

 

Um das zu verdeutlichen, möchte ich mit einem Blick in die Vergangenheit den Fortschritt am Beispiel einer Wertpapiertransaktion verdeutlichen.

 

Mittlerweile gehöre ich auch schon zum alten Eisen. Ich bin 1997 ins Berufsleben eingestiegen. Ende der 1990er Jahre wurden Wertpapieraufträge von den Kundenbetreuern handschriftlich erfasst und mittels Fax an den Wertpapierhandel übermittelt. Die Händler haben die Aufträge telefonisch an diverse Broker verteilt und an die Börsen gebracht. Für den Wiener Markt hatten wir bei meinem damaligen Arbeitgeber schon einen „Direkt-Anschluss“. Nachdem die Order abgewickelt wurde, wurde an den Wertpapierhandel via Fax-Bestätigungen jede einzelne Order gesondert abgemeldet. Diese haben die Aufträge kontrolliert und danach an die Wertpapierabwicklung übermittelt. Die Wertpapierabwicklung hat den Beleg ins System eingegeben und damit hatte der Kunde die Wertpapiere auf seinem Depot. Das konnte zeitweise durchaus zwei bis drei Werktage in Anspruch nehmen! Heutzutage ist es möglich, Wertpapieraufträge online zu erfassen, binnen Sekundenbruchteilen an die betreffende Börse weiterzuleiten und schlussendlich nach der Ausführung sofort am eigenen Depot verbucht zu bekommen. Die jüngeren Leser meines Blogs werden es nicht glauben, aber ich möchte trotzdem noch einen kleinen weiteren Aspekt hinzufügen. Im Jahre 1999 wurde bei meinem damaligen Arbeitgeber erstmals das E-Mail eingeführt. Nicht wie manch einer verständlicherweise glauben möchte für jeden Mitarbeiter. Nein, zu Beginn wurde ausschließlich eine E-Mail-Adresse pro Abteilung – im Regelfall betraf es den Abteilungsleiter direkt – vergeben. Unvorstellbar, nicht wahr?

 
Diese Entwicklungsschritte sind innerhalb von 20 Jahren „passiert". Können Sie sich vorstellen, dass ein damaliger Berufseinsteiger heute noch bestehen könnte, wenn er sich im Laufe seines Berufslebens nicht konsequent weiterentwickelt hat?

 

Die OECD hat Anfang Mai die durchaus lesenswerte Studie „OECD Skills Outlook 2017“ veröffentlicht. Im Rahmen der Studie geht die OECD auf die Bedeutung der Weiterentwicklung ein.

 

Abbildung: Lebenslanges Lernen – OECD-Länder

Quelle: OECD Skills Outlook 2017

 

In der Abbildung wird für Angestellte, Arbeitslose und Inaktive der prozentuale Anteil der 25- bis 64-jährigen Personen dargestellt, der im Referenzjahr an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen hat. Wenig verwunderlich ist, dass die Gruppe der Beschäftigten vor den Arbeitslosen und Inaktiven durch die Bank die höchsten Werte aufweisen. Österreich belegt den 19. Platz der angeführten Referenzländer und liegt damit deutlich hinter Finnland, Dänemark oder Neuseeland zurück. Auffallend ist zudem, dass die Gruppe der Arbeitslosen nur geringfügig hinter den Beschäftigten zu liegen kommt. Das ist mit Sicherheit auf diverse AMS-Schulungsprogramme zurückzuführen.

 

Die Ausbildung hört nicht mit der Berufsausbildung, dem Schul- oder Uni-Abschluss auf. Unsere Generation ist gefordert und wir sind angehalten, uns stetig weiter zu bilden, um mit den Entwicklungsschritten mithalten zu können. Wir Österreicher haben diesbezüglich im Vergleich zu anderen Ländern sicher noch Aufholbedarf. Wenn wir im Vergleich zu anderen zu sehr rasten, werden wir rosten und kontinuierlich an Wettbewerbsfähigkeit verlieren!

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