Das globale Stimmungsbild hellt sich auf!
21. Jun 2017 | Blog
VON Josef Obergantschnig
In meinem letzten Blog-Beitrag habe ich mich mit dem Fragile States Index beschäftigt. Wir leben zwar (zumindest gefühlt) in unsicheren und unbeständigen Zeiten, allerdings muss man festhalten, dass sich die gegenwärtige Lage nur unwesentlich von jener der Vergangenheit unterscheidet. Es liegt vielleicht daran, dass mit der Zukunft immer Unsicherheit verbunden ist und daher der Blick nach vorne häufig risikobehafteter erscheint als sich im Nachhinein herausstellt. Wenn man sich Stimmungsindikatoren der jüngeren Vergangenheit ansieht, scheint ein Stimmungsumschwung eingeleitet worden zu sein. Der IFO Geschäftsklima Index notiert am All-Time-High, viele Einkaufsmanager Indizes (Purchasing Manager Indices) deuten auf eine robuste Konjunktur hin und auch das Konsumentenvertrauen hat spürbar angezogen. Interessant ist aber, dass beispielsweise der IMF für Deutschland und Frankreich das gleiche Wachstum prognostiziert. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass für 81% der Deutschen die Wirtschaft gut läuft, wohingegen lediglich 21% der Franzosen ihre Volkswirtschaft positiv beurteilen.
Das PEW Research Center hat in 32 Nationen das aktuelle Stimmungsbild erhoben und kam zu interessanten Ergebnissen:
Abbildung: Einschätzung der nationalen Wirtschaft (in % positive Situation)
Quelle: PEW Research Center (Spring 2017 Global Attitudes Servey)
Während die wirtschaftliche Situation in Nordamerika, Teilen Europas und Asiens durchaus positiv eingeschätzt wird, hinken Russland, Mittel- und Südamerika sowie Afrika etwas hinterher.
Abbildung: Europa, USA und Japan 15 Jahre
Quelle: PEW Research Center (Spring 2017 Global Attitudes Servey)
Das Stimmungsbild ist in den vergangen Jahren deutlich angestiegen und erreicht in den dargestellten Regionen den höchsten Wert seit 15 Jahren! Das kann sicherlich mit den großteils guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusammenhängen. Gerade dem Arbeitsmarkt und den damit verbundenen sinkenden Arbeitslosenraten kommt eine nicht unwesentliche Bedeutung zu.
Abbildung: Stimmungsbild auf Länderebene
Quelle: PEW Research Center (Spring 2017 Global Attitudes Servey)
In der Abbildung wird zwischen Schwellenländern und Industrienationen unterschieden. Von den Industrienationen sehen vor allem die Niederlande, Deutschland, aber auch Schweden die heimische Wirtschaft äußerst positiv, wohingegen die Lage für Indien, Südkorea, Italien oder Frankreich tendenziell negativ eingeschätzt wird.
Richtig interessant finde ich auch eine altersspezifische Darstellung der Ergebnisse.
Abbildung: Einschätzung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Kinder im Vergleich zur Elterngeneration
Quelle: PEW Research Center (Spring 2017 Global Attitudes Servey)
Die dargelegten Ergebnisse kommen zu einem interessanten Ergebnis. In mehr als der Hälfte der zugrundeliegenden Länder schätzen 18- bis 29-jährige die Situation deutlich optimistischer als die Altersgruppe 50+ ein. Besonders deutlich ist die Diskrepanz in Schweden. Während 63% der 18- bis 29-jährigen die Aussichten von Kindern positiv einschätzen, sehen 63% der Generation 50+ die Aussichten für Kinder eher düster.
Abbildung: Einschätzung aktuelle Situation vs. Einschätzung der Situation Kinder
Quelle: PEW Research Center (Spring 2017 Global Attitudes Servey)
In der Tabelle wird die Einschätzung der aktuellen Situation mit der Einschätzung der Aussichten für die Kinder gegenübergestellt. Während in den Niederlanden 87% das gegenwärtige Umfeld positiv einschätzen, gehen lediglich 35% davon aus, dass es den Kindern einmal besser gehen wird als ihren Eltern. Hochentwickelte Länder wie Deutschland, Schweden, Australien und Kanada kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. Bei Schwellenländern verkehrt sich das Bild. In Brasilien schätzen lediglich 15% der Befragten die gegenwärtige Situation positiv ein, wohingegen 56% davon ausgehen, dass es die Kinder einmal besser haben werden.
Österreich wurde im Zuge der zugrundeliegenden Analysen leider nicht berücksichtigt. Ich denke aber, dass auch hierzulande ein ähnliches Ergebnis wie in Deutschland zu erwarten wäre. Und genau darin liegt meiner Meinung nach das gegenwärtige Problem. Viele Menschen in Kerneuropa gehen davon aus, dass es die Kinder im Vergleich mit der Elterngeneration nicht so gut haben werden. Das ist teilweise natürlich Jammern auf hohem Niveau, hat aber natürlich auch eine psychologische Komponente. Wer will sich schon gerne verschlechtern? Und das ist genau der Punkt, an dem wir ansetzen sollten! Warum glauben wir, wird es schlechter? Welche Maßnahmen müssen wir treffen, um dem entgegenzuwirken? – Und damit meine ich nicht nur die Politik sondern jeden Einzelnen.
Es gibt gegenwärtig sicher genügend Probleme und Risiken. Vieles, mit dem wir in der Zukunft konfrontiert sein werden, können wir heute noch nicht absehen, geschweige denn beeinflussen. Insofern bleibt uns realistischerweise nur die Möglichkeit, unser Bestes dazu beizutragen, günstige Rahmenbedingungen vorzufinden und optimistisch in die Zukunft zu blicken!
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