Österreich und die Kriminalität
04. Okt 2017 | Blog
VON Josef Obergantschnig
Das Sicherheitsempfinden eines Menschen korreliert stark mit dem subjektiven Wohlbefinden des Einzelnen. Gerade Bürger von Wohlfahrtsstaaten, die eine vergleichsweise geringe Kriminalitätsrate aufweisen, weisen einen hohen Zufriedenheitsgrad auf. Dies wirkt sich in weiterer Folge auch auf die Zuwanderungspolitik aus, da Zuwanderer mit einem hohen Bildungsgrad tendenziell sichere Länder bevorzugen.
Abbildung: Cluster Kriminalität
Quelle: ARUS (Daten: Eurostat, OECD, Weltbank, Transperency International)
Der Indikator „Polizeilich registrierte Straftaten“ repräsentiert die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Im Rahmen des Indikators werden Tötungsdelikte, Gewaltdelikte, Raubdelikte und Wohnungseinbrüche berücksichtigt. Österreich belegt bei diesem Indikator den 22. Platz aller EU-Länder und weist mit 2.672 Straftaten einen vergleichsweise hohen Wert auf.
Der zweite Indikator „Tod durch Mord, Totschlag“ repräsentiert die Anzahl jener Personen in Relation zu 100.000 Einwohnern, welche einem Mord oder Totschlag zum Opfer gefallen sind. Bei diesem Indikator weist Österreich den geringsten und damit besten Wert aller EU-Länder auf.
Der dritte Indikator des Clusters „Kriminalität“ repräsentiert den von Transperency International jährlich veröffentlichten Korruptionswahrnehmungsindex (CPI), der auf Basis der wahrgenommenen Korruption im öffentlichen Sektor ermittelt wird. Der Indikator schwankt zwischen 0 (sehr korrupt) und 100 (sehr integer). Österreich belegt bei diesem Indikator den 9. Platz der EU-28.
Auffallend ist, dass Länder wie Zypern, Slowakei, Polen und Rumänien das Ranking beim Indikator „Polizeilich registrierte Straftaten“ anführen und vergleichsweise wenig Straftaten verzeichnen, wohingegen Länder wie Schweden, Niederlande oder Dänemark die letzten Plätze belegen. Beim Korruptionsindex verkehrt sich das Bild – Länder wie z.B. Dänemark oder Schweden belegen bei diesem Indikator eine Top-3-Platzierung, wohingegen Länder wie Rumänien die letzten Plätze belegen. Aufgrund dessen liegt die Annahme nahe, dass einige Länder das effektive Ausmaß unterschätzen, da aufgrund eines geringen Vertrauens in die Justiz viele Straftaten nicht zur Anzeige gebracht werden.
Abbildung: Cluster Kriminalität im historischen Zeitraffer
Quelle: ARUS (Daten: Eurostat, OECD, Weltbank, Transperency International)
Die Anzahl der polizeilich registrierten Straftaten sowie die Gewaltverbrechen Mord und Totschlag sind in der Referenzperiode zurückgegangen. Beim Korruptionsindex ist der Wert aller EU-28 Länder innerhalb des Referenzzeitraums gestiegen. Nach dem Einbruch Österreichs im Jahr 2012 konnte sich der Wert wieder etwas verbessern.
Abbildung: Cluster Kriminalität – Platzierung im historischen Zeitraffer Österreich
Quelle: ARUS (Daten: Eurostat, OECD, Weltbank, Transperency International)
Im Vergleich mit den EU-28 haben sich die Indikatoren „Polizeilich registrierte Straftaten“ und „Korruptionsindex“ über den Referenzzeitraum sehr stabil gehalten. Beim Indikator „Vorsätzliche Tötung“ konnte sich Österreich deutlich verbessern!
Abbildung: Abgabenquote vs. Korruptionsindex
Quelle: ARUS (Daten: Eurostat, OECD, Weltbank, Transperency International)
Interessant ist auch ein Vergleich der Abgabenquote mit dem Korruptionsindex. Jene Länder, die eine hohe Abgabenquote aufweisen (rot), sind im Regelfall entwickelte Länder und sind laut dem Korruptionsindex als integer einzustufen.
Österreich kann als sehr sicher eingestuft werden. Der Einbruch beim Korruptionsindex geht wahrscheinlich mit den aufgedeckten Wirtschaftsskandalen einher. Ein Vertrauen in die Justiz ist in diesem Zusammenhang ein wesentlicher Faktor und sollte demnach im Zentrum des Handelns politischer und juristischer Entscheidungsträger stehen.
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