Kryptofinanzmärkte?
07. Dez 2017 | Blog
VON Peter Ladreiter
Derzeit gibt es in der Finanzwelt ein beherrschendes Thema: Die Kryptowährungen und ihre aktuell fulminante Wertentwicklung. Nicht einmal 10 Jahre nach Erstauflage dieser "Währungen" dominieren diese die Schlagzeilen, vor allem der Erstentwurf in Form der Bitcoins. Als Manager traditioneller Wertpapiere kommt man angesichts der jüngst spektakulären Entwicklungen schnell in die Defensive, wenn man damit konfrontiert wird.
Bei aller Euphorie über das Phänomen der Kryptowährungen darf man einige Aspekte dabei nicht unbeachtet lassen und sollte sich auf die Fakten konzentrieren.
1. Kryptowährungen sind eine (notwendige?) Begleiterscheinung einer neuartigen Datenbanktechnologie (Blockchain), welche als dezentral steuerbar und transparent eingestuft wird. In ihrer konkreten Umsetzung gibt es jedoch Unterschiede und laufende Weiterentwicklungen.
2. Die Blockchaintechnologie wird tatsächlich in Zukunft weite Teile unserer Datenverarbeitung und Informationsbeschaffung beeinflussen, sodass "Verbote" oder dergleichen aus fortschrittlicher Sicht kontraproduktiv sind.
3. Die Kryptowährungen werden kein Ersatz für unser aktuelles Notenbank-Geldsystem sein, sondern einzig die Entlohnung für die Erbringung von dezentralen Dienstleistungen innerhalb der Blockchaintechnologie.
4. Die Wertentwicklung ist von allfälligen "inneren Werten" der Kryptowährungen entkoppelt, welche aufgrund des Ausmaßes der getätigten Wertschöpfung im Vergleich mit traditionellen Abläufen beizumessen wäre. Aufgrund des exorbitanten Stromverbrauches, welcher zur Erzeugung von weiteren Währungseinheiten notwendig ist, lässt sich eine dramatische Überbewertung vermuten.
5. Das Auftauchen von vielen weiteren Kryptowährungen am Markt mit vielleicht verbesserten Eigenschaften nimmt inflationäre Ausmaße an und wird die Wertentwicklung mittel- bis langfristig (negativ) beeinflussen.
6. Die extremen Wertschwankungen bei den Kryptowährungen führen (noch) zu keinen beobachtbaren Wechselwirkungen mit den herkömmlichen Finanzmärkten. Daher hätte ein Kurssturz dort auch keine größeren Auswirkungen auf Aktien- und Zinsentwicklungen.
7. Egal welches Anlagegut in der Historie eine extreme Wertsteigerung durchlebt hat, es ist in der Folge immer zu einem dramatischen Absturz gekommen. Es ist offensichtlich der Adrenalin-Kick vieler "Investoren", gepaart mit der menschlichen Gier nach "immer mehr", was die aktuelle Hausse bei vielen Kryptowährungen noch weiter treibt.
Fest steht, dass Kryptowährungen mit den genannten Eigenschaften (noch) kein Bestandteil einer strategischen Vermögenszusammenstellung sein können. Dafür ist dieser Markt zu jung, zu ungewiss die weitere Entwicklung und zu undurchsichtig noch die Funktionsweise, der Wertschöpfungsbeitrag und das Potenzial der Kryptowährungen für die Zukunft.
Wir durchleben an den traditionellen Finanzmärkten seit Monaten eine auch im historischen Vergleich extrem ruhige Phase. Möglichweise ziehen die Kryptowährungen derzeit das spekulative Kapital aus den Finanzmärkten ab, um sich an den "Kryptofinanzmärkten" voll ausleben zu können. Auch damit wäre schon ein Mehrwert geschaffen.
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