Die Wünsche eines „Finanzmenschen“ an das neue Jahr
29. Dez 2017 | Blog
VON Dieter Rom
Die Wirtschaft geht in voller Stärke in das Jahr 2018.
Deutschland verfügt über die niedrigste Arbeitslosenrate seit 1991. Die 5,6% für das vereinigte Deutschland ist geringer als die Rate vor der Wiedervereinigung für den ehemaligen Westen alleine. Die Arbeitslosenquote in den USA fällt auf ein 17-Jahrestief bei 4,1%. Die Wachstumserwartungen für 2018 liegen über dem Potentialwachstum.
Die Wünsche für 2018 sind...
Politischer Natur
Weniger Polarisierung
- zwischen weniger Begünstigten und Bevorzugten innerhalb einzelner Gesellschaften
Die Notwendigkeit zur Konsolidierung der Staatsbudgets besteht. In Europa kommt diese Botschaft langsam an. Auch in Österreich scheint die neue Regierung diesen Weg mit z.B. der Vereinheitlichung/Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger, Jahressteuergesetze statt bisher mehrerer Abgabengesetze pro Jahr zu gehen.
Mindestpensionen für in Österreich lebende Menschen, die 30 bzw. 40 Jahre in das System einbezahlt haben, sollen eingeführt bzw. angehoben werden.
Die geplante Steuerentlastung sollte hier aber mit Augenmaß durchgeführt werden, da die bisher angekündigte Senkung der Körperschaftssteuer auf 20% und die Steuerfreiheit von nicht ausgeschütteten Gewinnen zu Ungleichheiten führen kann/wird. (In den USA wurde mit der eben beschlossenen Steuerreform das Ungleichgewicht nochmals erhöht)
- zwischen verschiedenen Ländern
Diese Nachricht richtet sich vor allem an die USA, die durch ihre Maßnahmen (z.B. Strafzölle für Waren aus Kanada), Stichwort „America first“ mit sehr vielen Ländern weltweit auf Konfrontation geht.
- zwischen den Generationen
Der Generationenausgleich bevorzugt in vielen Ländern wie beispielsweise Österreich die ältere Generation. Das Pensionsantrittsalter sollte schneller an die gestiegene Lebenserwartung angepasst werden.
- Einheit innerhalb der europäischen Union
Demokratische Rechte, Pressefreiheit, Niederlassungsfreiheit sind in der EU garantierte und auch umgesetzte Rechte. Die nationalistischen Strömungen innerhalb der EU negieren diese Errungenschaft der Union und riskieren damit den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Werte der Mitgliedsländer der EU werden wir nur bei einheitlichem Auftreten gegenüber den Großmächten China und USA vertreten können.
Wirtschaftlicher und ökologischer Natur
Ausgleich wirtschaftlicher und ökologischer Interessen
- Überdenken des Eindimensionalen Wachstumskurses
In sämtlichen Ländern dieser Welt steht die Ampel bei den Wachstumszielen auf Dauergrün. Nur Wachstum scheint das Allheilmittel der Zukunft zu sein.
- Gedanklich ein Wirtschaftsmodell zuzulassen, das auch ohne Wachstum überleben kann. Die derzeitigen staatlichen Haushalte geben immer schon das Geld aus, welches in der Zukunft hoffentlich verdient wird. Ein idealer Staatshaushalt wäre auch bei einem Wachstum von 0% ausgeglichen.
- Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat 2016 400 ppm überstiegen. Dies ist mit dem Ziel einer maximalen Erderwärmung von 2 Grad Celsius nicht mehr kompatibel. Bei dem derzeitigen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum wird jeder Fortschritt in der nachhaltigen Energieversorgung durch dieses Wachstum egalisiert. Der weltweite Ölverbrauch per 30.11.2017 betrug 98,75 Mio. Barrel pro Tag. Dies ist immerhin eine Steigerung um 1,12% gegenüber dem Vorjahr.
Die Richtung muss daher in Richtung weniger Verbrauch und nicht nur in Richtung nachhaltige Energieversorgung gehen.
Das Bevölkerungswachstum muss in der Klimathematik wertneutral mitbehandelt werden.
Mäßigung und Umsicht sind die Tugenden, die bei der Erhaltung/Erreichung einer lebenswerten Erde für alle Menschen maßgeblich sind.
Jeder Einzelne ist gefordert hier mit zu wirken.
Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr!
Hier können Sie den Verfasser gerne kontaktieren: dieter.rom@securitykag.at