Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!
08. Apr 2019 | Blog
VON Josef Obergantschnig
Mit diesen Spruch aus dem berühmten Märchen Aschenputtel der Gebrüder Grimm forderte Aschenputtel die Turteltauben auf, ihr die Linsen, die die böse Stiefmutter in die Asche geschüttet hatte, aus der Asche herauszupicken. An den Kapitalmärkten verhält es sich ähnlich. Bei einer längeren Behaltedauer sind Investoren mit guten aber auch mit schlechten Jahren konfrontiert.
Abbildung: Best/Worst Monate US Aktienmarkt 1872 - 2019
Quelle: Robert Shiller & Yahoo Finance
In der Abbildung werden die besten und schlechtesten 20 Monate zwischen 1872 und 2019 dargestellt. Auf der positiven Seite konnten US Aktien im August 1932 um sagenhafte 50,3% zulegen. Das klingt ziemlich verlockend. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Jahre davor kein Honiglecken waren. Im November 1929 verloren US-Aktien z.B. 26,5% - im April 1932 nochmals 24%. In der Best/Worst 20 Liste finden sich auch zwei Monate des 21. Jahrhunderts wieder. Im Oktober 2011 konnten US-Aktien eine Monatsperformance von 10,8% erwirtschaften. Drei Jahre davor verlor der Aktienmarkt im Oktober 2008 am Höhepunkt der Lehmankrise 16,9%.
In diesem Zusammenhang ist die Behaltedauer von wesentlicher Bedeutung. Bei einer längeren Betrachtungsdauer werden schlechte Monate durch gute Monate ausgeglichen und die Performance geglättet.
Abbildung: Aktienmarktperformance nach Behaltedauer (adj. Dividenden, Inflation)
Quelle: Robert Shiller & Yahoo Finance
In der Tabelle werden die rollierenden realen Erträge zwischen 1872 und 2018 für unterschiedliche Behaltedauern dargestellt. Auf 1-Jahressicht (oberste Grafik) ist es sehr wahrscheinlich, dass man als Investor auch einmal ein negatives Jahr hinnehmen muss. Auf 20-Jahressicht gab es in der gesamten Betrachtungszeitraum keine Periode mit einem negativen realen Ertrag.
Abbildung: Performancebandbreite US-Aktien nach Behaltedauer 1872 – 2018
Quelle: Robert Shiller & Yahoo Finance
In der Abbildung wird ersichtlich, dass die Bandbreite der möglichen Ereignisse mit zunehmender Behaltedauer abnimmt. Auf 1-Jahressicht betrug der durchschnittliche Ertrag 8,4% - im besten Jahr konnten sich Investoren über ein Plus von 53,2% freuen, wohingegen er in der schlechteste 1-Jahresperiode mit einem Verlust von -37,0% konfrontiert wurde. Auf 20-Jahressicht schwankte im Gegensatz dazu die Performance lediglich zwischen 0,5% und 13,2%.
Die wesentliche Erkenntnis für mich: Geduld ist das ASSET für einen erfolgreichen Investor! Ähnlich wie im „echten Leben“ überschätzen Menschen zumeist, was in 1 Jahr erreicht werden kann und unterschätzen maßlos, was in 10 Jahren alles zu erreichen ist!
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