Das Glück ist ein Vogerl!
04. Jun 2019 | Blog
VON Josef Obergantschnig
Der Mensch will ein glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen. Aber macht Geld glücklich? Das ist die entscheidende Frage. Dieser Frage ist der World Happiness Report nachgegangen. Auf Basis einer Gallup Umfrage wird das Glück für 156 Staaten berechnet und auf einer Skala von 0 (Minimum) bis 10 (Maximum) aufgetragen.
Abbildung 1: World Happiness Index 2019
Quelle: visualcapitalist.com
Auf der Weltkarte sind die Staaten nach ihrem Abschneiden beim World Happiness eingefärbt. Die Farbpalette reicht von gelb (sehr gut) bis in den violetten Bereich (sehr schlecht). Das Ranking wird von den nordischen Staaten Finnland, Dänemark und Norwegen angeführt. Österreich belegt den zehnten Platz, Deutschland den 17. Gesamtrang. Das Schlusslicht bildet Afghanistan, die Zentralafrikanische Republik und Südsudan. In Zentraleuropa, Nord- und Südamerika sowie in Australien sind die Menschen am zufriedensten. In Afrika und großen Teilen Asiens am wenigsten. Gewissermaßen korreliert der Wohlstand mit der Zufriedenheit. Auch wenn es nicht zwingend bedeutet, dass eine florierende Wirtschaft zu einem höheren Glücksempfinden führt.
Der World Happiness Index besteht aus folgenden sechs Komponenten:
- Wirtschaftsleistung pro Kopf (GDP per Capita)
- Gesunde Lebenserwartung (Healthy Life Expectancy at Birth)
- Großzügigkeit (Generosity)
- Entscheidungsfreiheit (Freedom of Life Choices)
- Korruptionswahrnehmung (Corruption Perception)
- Soziale Unterstützung (Social Support)
Abbildung 2: World Happiness Report 2019
Quelle: World Happiness Report 2019
Ein Teil des Glücksempfindens wird durch die wirtschaftliche Stärke (Wirtschaftsleistung pro Einwohner) determiniert. Das ist der erste Balken (violett). Viel bedeutender sind beispielsweise die soziale Komponente und die gesunde Lebenserwartung (rote Balken).
Abbildung 3: Glück vs. Bruttonationaleinkommen pro Kopf 2006
Quelle: Research Gate
Das Paper von Research Gate (Abbildung 3) ist zwar schon etwas älter, aber aus meiner Sicht immer noch aussagekräftig. In der Abbildung wird auf der y-Achse die Lebenszufriedenheit bzw. auf der x-Achse die Wirtschaftsleistung pro Kopf dargestellt. Die Lebenszufriedenheit steigt bis zu einem Niveau von 10.000 USD pro Kopf relativ stark an und flacht dann etwas ab. Interessant ist auch, dass die Zufriedenheit in armen Ländern wie Nigeria, Kolumbien oder Mexiko eine ähnliche Zufriedenheit aufweisen wie die reichen Länder Dänemark, Irland oder die Schweiz. Interessant ist auch die Frage, ob die Lebenszufriedenheit mit dem ökonomischen Fortschritt synchron verläuft.
Abbildung 4: Wirtschaftsleistung vs. Glücksempfinden
Quelle: World Happiness Report 2019
Eine florierende Wirtschaft allein garantiert kein Glück! In der Abbildung wird die Wirtschaftsleistung pro Kopf (GDP per person) und das Glück (Selbsteinschätzung) der Zeiträume 2005 – 2008 und 2015 – 2018 gegenübergestellt. In China und Indien stieg das BIP pro Kopf deutlich an. In China stieg auch die Zufriedenheit, wohingegen in Indien die „Happiness“ deutlich sank. Interessant ist auch die USA – trotz boomender Wirtschaft ist die Zufriedenheit etwas zurückgegangen – allerdings auf sehr hohem Niveau! Aufgrund der ökonomischen Entwicklung eines Landes können demnach keine Rückschlüsse auf die Lebenszufriedenheit getroffen werden.
Glück ist ein dehnbarer Begriff und bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Eines scheint aber gewiss – für ein zufriedenes und glückliches Leben brauchen wir mehr als eine Zutat! Als Mensch ist man auch nicht gebaut, sein Leben lang auf einer Glückswelle dahinzuschwimmen. Mal geht es rauf, mal geht es runter. Das Glück ist und bleibt ein Vogerl!
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