China greift nach Europa!
18. Sep 2019 | Blog
VON Josef Obergantschnig
Im ersten Halbjahr betrug das Transaktionsvolumen chinesischer Unternehmen in Europa 2,4 Milliarden US-Dollar. Das ist eine enorme Summe, auch wenn sie im Vergleich zum Rekordjahr 2016 (USD 85,8 Mrd.) vergleichsweise bescheiden ausfällt. Ernst & Young hat die M&A Deals in einer sehr interessanten Studie analysiert, die ich Ihnen im Rahmen dieses Blogbeitrages gerne näherbringen möchte.
Abbildung 1: Anzahl Unternehmenszukäufe und –beteiligungen chinesischer Unternehmen
Quelle: Ernst & Young
Im ersten Halbjahr wurde Deutschland von Großbritannien als wichtigster Zielmarkt chinesischer Unternehmen überholt. Rund ein Fünftel aller M&A Aktivitäten betrafen britische Unternehmen. Das durchschnittliche Transaktionsvolumen betrug 30 Mio. US-Dollar. Im Rekordjahr 2016 war es mit 278 Mio. US-Dollar nahezu zehnmal so hoch.
Abbildung 2: Transaktionsvolumen Unternehmenszukäufe und –beteiligungen chinesischer Unternehmen
Quelle: Ernst & Young
Betrachtet man allerdings das Transaktionsvolumen, liegt Schweden deutlich mit 1.110 Mio. US-Dollar oder 46% des gesamten Transaktionsvolumens deutlich an erster Stelle. Deutschland liegt mit 505 Mio. US-Dollar oder etwas mehr als einem Fünftel des Transaktionsvolumens merklich dahinter. Den dritten Platz nimmt Großbritannien mit 424 Mio. US-Dollar ein. Die großen drei Zieldestinationen vereinnahmen 85% des gesamten Transaktionsvolumens!
Abbildung 3: Anzahl Unternehmenszukäufe und –beteiligungen chinesischer Unternehmen nach Branchen
Quelle: Ernst & Young
Die größte Begierde lösten die Sektoren Industrials und High Technology aus. In diesen beiden Sektoren wurden 34 Transaktionen durchgeführt. Das entspricht etwas mehr als 40% der Gesamtinvestitionen.
Abbildung 4: Top-10 Transaktionen 2019 nach Transaktionswert
Quelle: Ernst & Young
In Summe investierten chinesische Unternehmen 2,4 Milliarden US-Dollar. Die größte Investition mit 930 Millionen US-Dollar betrifft die schwedische National Electric Vehicle Sweden (NEVS). Das Unternehmen wurde 2012 gegründet, um die Konkursmasse der Saab Automobile zu erwerben und ist ein Hersteller von Elektrofahrzeugen.
Durch den Zukauf strategisch wichtiger Unternehmen kommt es zu einem Know-how-Transfer. Das ist allerdings nicht nur auf Unternehmen bezogen. Es ist auch interessant, wenn man das von einer anderen Perspektive aus betrachtet.
Abbildung 5: Internationale Studierendenmobilität nach Gast- und Herkunftsländern 2008 – 2016
Quelle: Wissenschaft Weltoffen 2019
Das beliebteste Studienland ist nach wie vor die USA. Im Jahr 2016 studierten 971.417 ausländische Studenten an amerikanischen Universitäten. Im Vergleich zum Jahr 2008 ist die Anzahl um knapp 50% angestiegen. Im Jahr 2016 gab es rund 5,1 Millionen Auslandsstudenten. 40% der international mobilen Studierenden kommen aus der Region Asien und Pazifik bzw. lediglich 12% aus Westeuropa. Im Referenzjahr 2016 betrug die Anzahl von im Ausland studierenden chinesischen Studenten 865.337. China denkt strategisch und in langen Zyklen. Auch durch diese Maßnahme ist es gewährleistet, dass der Wissenstransfer aus den alten Industrienationen auch in den kommenden Jahren nicht ins Stocken geraten wird!
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