Mongolei

20. Sep 2019 | Blog

VON Günther Moosbauer

Im 13. Jahrhundert erreichte das Nomadenreich - das heute noch zu einem Drittel Nomaden beheimatet - seine größte Ausdehnung und umfasste unter ihrem Anführer Dschingis Khan das größte zusammenhängende Herrschaftsgebiet unserer Geschichte.

 

Begünstigende Faktoren dafür waren:

  • eine günstige Klimaänderung, welche die Steppen fruchtbar machte.
  • ein an Durchschlagskraft und Reichweite überlegener Bogen.
  • ein effektiver Nachrichtendienst aus Reiterboten.
  • eine rigoros eingesetzte Blitzkriegstechnik.
  • das Fehlen der genetischen Disposition zur Laktoseunverträglichkeit, das dem Reitervolk erlaubte, seine Logistik nicht an festen Städten ausrichten zu müssen und nicht an langsame Lasttiere angewiesen zu sein, um Proviant zu transportieren. Pferdemilch und -käse gewährleistete neben getrocknetem Fleischpulver die Nahrungsversorgung.
  • der Einsatz von Terror als systematisch angewandte, psychologische Waffe machten es möglich, halb Asien zu unterwerfen und später sogar vor den Toren Wiens zu stehen.

 

Die jüngere Geschichte war geprägt von der Abhängigkeit zur Sowjetunion. Erst 1992, als Folge des Zerfalls der Sowjetunion und dem Ende der von ihr eingesetzten Marionettenregierung, gelang der Mongolei der Übergang zu einem demokratisch-parlamentarischen Regierungssystem.

 

Mit 3,3 Millionen Einwohnern ist die Mongolei der am dünnsten besiedelte Staat, von denen 40% in der Hauptstadt Ulan Bator leben. Aufgrund der Dürre von 2000 bis 2009, der schwersten in mehr als tausend Jahren, in der Millionen Tiere in Zentralasien starben, hat die Abwanderung in die Hauptstadt deutlich zugenommen. Die Bevölkerungspyramide ist mit 45% der Einwohner, die jünger als 25 Jahre alt sind, sehr flach. Die Fertilitätsrate aus der letzten Volkszählung liegt bei niedrigen 1,3%. Die Mehrheit der Mongolen ist der buddhistischen Religion zuzuordnen.

 

Die letzten Jahre zeitigten ein deutliches Wirtschaftswachstum und beendeten eine lange Phase der Stagnation, in der die Mongolei auch mit hohen Inflationsraten zu kämpfen hatte. Gesteigert wurde der Anteil der Privatwirtschaft. Die Armut ist allerdings nach wie vor sehr hoch mit einem ausgeprägten Stadt-Land-Gefälle und einer hohen Jugendarbeitslosigkeit. Zu der vorwiegend agrarisch dominierten Wirtschaft ist der enorme Rohstoffreichtum der Hoffnungsträger der Wirtschaft.

 

Der Zinssatz auf Schuldtitel konnte deutlich reduziert werden (von 11% im Jahr 2016 auf 6%). Zurückführen lässt sich das wesentlich auf die Verpflichtung der Mongolei gegenüber dem IWF auf Schuldenabbau und erster erfolgter Reformschritte in diese Richtung und der positiven Wachstumsdynamik.

Die Devisenreserven sind seit 2018 deutlich angestiegen um der erhöhten Anfälligkeit auf externe Bedingungen Rechnung zu tragen, insbesondere auf schwankende Rohstoffpreise. Der letzte Einbruch der Rohstoffpreise führte auch zu einem Knick in den ausländischen Direktinvestitionen, das die Leistungsbilanz deutlich negativ ausfallen ließ.
 
Die Handelsausrichtung auf China wird auch in Zukunft weiter zunehmen. Einer wachsend einseitigen Abhängigkeit steht auch eine geografische Aufwertung im Seidenstraßenprojekt gegenüber.

Der Bekämpfung der im internationalen Vergleich stark verbreiteten Korruption, kommt eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung zu. Angesichts der Aufgaben einer wachsenden Arm-Reich-Schere, dem korruptionsfördernden Einfluss großer Konzerne und einer möglichen sinkenden Haushaltsdisziplin kommt es auf starke demokratische Institutionen an, die mit ausreichenden Kontrollmechanismen ausgestattet sind. Die Entlassung des Ministerpräsidenten wegen Korruptionsvorwürfen und Korruptionsbekämpfung als wichtiges Wahlkampfthema der letzten Präsidentenwahl lassen darauf hindeuten, dass sich die Politik der Aufgaben bewusst ist.

 

Bleibt noch zum Schluss mich zu verabschieden: Bayartay.

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