Neuseeland

10. Jan 2020 | Blog

VON Günther Moosbauer

Auf einer Fläche, die etwas größer ist als jene Großbritanniens, leben rund 5 Millionen Einwohner. Die Fertilitätsrate ist für ein entwickeltes Land hoch und liegt bei 2 Kindern. Der Bevölkerungszuwachs der letzten Jahre geht zu etwa zwei Drittel auf Einwanderung zurück. Ein Drittel der Gesamtbevölkerung lebt allein in der Stadt Auckland.

 

Seit der europäischen Entdeckung 1769 hat die Bevölkerung der Māori um rund 40% abgenommen. Gründe dafür waren eingeschleppte Krankheiten sowie Konflikte zwischen den Ureinwohnern und mit den europäischen Siedlern. In der Behandlung von benachteiligten Personengruppen war aber Neuseeland schon früh anderen Staaten weit voraus. Seit 1867 sind – zunächst nur männliche - Māori zur Wahl zugelassen und erhalten Sitze im Parlament. 1893 war Neuseeland das erste Land, in dem das Frauenwahlrecht eingeführt wurde.

 

Neuseeland ist im Ranking bezüglich der Stärke und Stabilität der demokratischen Institutionen weit vorne sowie im Ranking zu Regierungstransparenz und niedriger Korruption. Dasselbe gilt für die Pressefreiheit. Als Staatsform ist Neuseeland eine unabhängige parlamentarische Monarchie ohne Oberhaus und verfügt, wie Großbritannien und Israel, über keine schriftliche Verfassung. Staatsoberhaupt ist Elisabeth II, deren aktiv intervenierende Rechte nicht ohne vorausgehendem Rat der Minister erfolgen können. Neuseeland hat den höchsten Anteil an Personen ohne Religionszugehörigkeit. Ca. 42% waren bei der letzten Volkszählung 2013 ohne Bekenntnis. Es gilt als säkularster Staat. Die dominierende Glaubensrichtung ist das Christentum.

 

Erst ab 1984 begann sich das Land von einer gelenkten agrarischen Volkswirtschaft hin zu einer Industrienation mit einer liberalen freien Marktwirtschaft zu wandeln. Als Reaktion auf den 66-tägigen Stromnetzausfall im nördlichen Landesteil 1998 wurden schrittweise ehemalige Staatsbetriebe wieder verstaatlicht, insbesondere wichtige Infrastrukturbetriebe, wie die Bahn und die nationale Fluglinie. Seit 2013 befindet sich Neuseeland in einem anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung mit niedrigen Arbeitslosenraten um die 5%, einer geringen Staatsverschuldung bei 30% und einem jährlichen Realwachstum von 3% und höher. Der 3. Platz im Index für wirtschaftliche Freiheit unter 180 Staaten und der 13. Platz von 138 im Wettbewerbsindex belegen das sehr gute Geschäftsklima des Landes.

 

Neuseeland ist stark vom internationalen Handel abhängig. Der Export fußt insbesondere auf landwirtschaftliche Erzeugnisse. Das macht Neuseeland auch für internationale Rohstoffpreisanstiege und globale Wirtschaftsverlangsamungen anfällig. Steigende Ölpreise und eine schwächere Währung lassen das Leistungsdefizit auch heuer weiter steigen - erwartet werden -3.8%. Der Tourismus trägt jährlich zwischen 5% und 6% zum Bruttoinlandsprodukt bei und ist für die Begrenzung des Leistungsbilanzdefizits von großer Bedeutung. Gegenwärtig schränkt die hohe Verschuldung der privaten Haushalte und der Unternehmen die Wachstumsmöglichkeiten ein. Da China und die USA neben Australien und der EU die wichtigsten Handelspartner sind, stiften der Handelskrieg und ein aufkommender Protektionismus Unsicherheiten in der Neuseeländischen Wirtschaft.

 

Insgesamt zählt die Entwicklung Neuseelands sicherlich zu den Top-Erfolgsgeschichten. Die ethnisch breit zusammengesetzte Nation (bei der Neuseeländer europäischer Herkunft heute etwa 67% der Gesamtbevölkerung ausmachen) zählt zusammen mit Ländern wie die Niederlande oder Dänemark zu den innovativsten Staaten. Neuseeland konnte – auch mit Zuhilfenahme von einschneidenden Maßnahmen – in geografischer Randlage einen beeindruckend hohen Entwicklungsstand erreichen.

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