America first! Auch in Zeiten der globalen Pandemie

18. Mär 2020 | Blog

VON Daniel Kupfner

Länger als sonst üblich, habe ich überlegt, welchem Thema ich mich in meinem aktuellen Blogbeitrag widmen möchte. In Zeiten, wo das Coronavirus (COVID-19) allgegenwärtig ist und sich die Prioritäten zunehmend verschieben, besinnen sich viele Menschen wieder auf das Wesentlichste – die eigene Gesundheit und das Wohlergehen von Personen im jeweiligen Umfeld. Natürlich gäbe es auch so einiges von den Finanz- und Kapitalmärkten zu berichten, welche uns alle in den letzten Tagen und Wochen ordentlich auf Trab halten. Berichte und Artikel über die momentanen Marktverwerfungen gibt es aber zu genüge und eine seriöse Antwort, wann es denn wieder bergauf geht, kann ich Ihnen leider auch nicht liefern. Aber gerade, wenn die allgemeine Verunsicherung an den Märkten hoch ist und viele in den Panikmodus schalten, sollte man möglichst emotionsfrei und mit einem kühlen Kopf agieren (auch wenn dies zugegebener Weise in der Praxis nicht immer leicht fällt).


Sonntagabends bin ich dann zufällig auf einen Artikel gestoßen, welcher sofort mein Interesse geweckt hat. Dieser Artikel hat sowohl Bezug zu den aktuellen Ereignissen rund um das Coronavirus, als auch wirtschaftliche und vor allem gesellschaftspolitische Relevanz. Im Zentrum steht das deutsche biopharmazeutische Unternehmen CureVac AG. Obwohl diese Firma bisher wahrscheinlich nur einem kleinen Teil der Bevölkerung ein Begriff gewesen sein dürfte, hat sich dieser Umstand spätestens seit Beginn dieser Woche geändert. CureVac ist auf die Entwicklung mRNA-basierter Impfstoffe und Therapeutika spezialisiert und forscht derzeit mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus.


Dabei dürfte das Unternehmen recht erfolgreich vorankommen und somit auch am Radar der US-Regierung gelandet sein. Der damalige CEO von CureVac (dieser wurde vor wenigen Tagen abgesetzt), sowie andere CEO`s von diversen Pharma- und Biotechfirmen, trafen sich Anfang März zu Beratungen im Weißen Haus. Die von Donald Trump geführte US-Regierung hat lt. Medienberichten in weiterer Folge versucht auszuloten, ob eine Übernahme von CureVac bzw. dem Abwerben relevanter Wissenschaftler möglich ist, um anschließend exklusiv über den potentiellen Impfstoff verfügen zu können. Ganz getreu dem Wahlkampfslogan Trumps: America first.


Die Informationslage ist allerdings etwas undurchsichtig. CureVac selbst dementiert etwaige konkrete Offerte der US-Regierung und auch die Amerikaner geben sich in diesem Fall eher zugeknöpft. Ganz anders die deutsche Bundesregierung. Dort hat sich sehr schnell ein breiter Widerstand gegen etwaige Übernahmeversuche seitens der USA formiert und teils heftige Reaktionen ausgelöst. Politisch dürfte eine Übernahme auch kaum durchsetzbar sein, da die deutsche Regierung aufgrund des Außenwirtschaftsrechts und der nationalen Sicherheitsinteressen eine Übernahme von Interessenten aus anderen Ländern prüfen kann. Das Thema dürfte aber sowieso endgültig vom Tisch sein, nachdem sich die Mehrheit der Anteile an CureVac im Besitz von Dievini (Biotech-Holding des SAP-Gründers Dietmar Hopp) befinden. Dietmar Hopp selbst erklärte noch am Sonntagabend, wenn es gelinge, einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus zu entwickeln, soll dieser Menschen nicht nur regional, sondern solidarisch auf der ganzen Welt erreichen.

 
Das Tauziehen um den Impfstoffhersteller scheint somit zwar beendet zu sein, dieser Fall löst aber doch einige Fragen hinsichtlich der Solidarität und den moralischen Wertvorstellungen von einigen Staaten und Politikern aus (insbesondere der US-Amerikaner). Zwar steigt die generelle Wahrscheinlichkeit/Gefahr von Firmenübernahmen in Krisenzeiten an (da sich die Unternehmen aufgrund der fallenden Marktkapitalisierung stark verbilligen und so Zielscheibe für etwaige Interessenten werden), jedoch ist für solch sensible Bereiche wie z.B. dem Gesundheitssektor oder den Versorgern besondere Wachsamkeit und Kontrolle geboten. Gerade in solch herausfordernden Zeiten wäre es angebracht, über die eigenen Staatsgrenzen hinaus zu denken und gemeinsame Anstrengungen im Kampf gegen das Virus zu forcieren. Die EU hat dem Unternehmen bereits Kredite in der Höhe von bis zu 80 Millionen Euro zur Beschleunigung der Entwicklungsfortschritte zugesagt, um hoffentlich allen Menschen auf der Erde möglichst schnell einen wirksamen Schutz gegen diesen Virus liefern zu können.

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