Wieder einmal im „Uncharted Territory“!
23. Apr 2021 | Blog
VON Alfred Kober
Auf Regen folgt auch wieder Sonnenschein. Diesem Sprichwort haben die internationalen Aktienmärkte in den letzten Monaten im wahrsten Sinn des Wortes Folge geleistet und konnten sich seit dem Corona-Tief ordentlich erholen. Die Dynamik der Kursanstiege gibt uns Anlass dazu, das Ausmaß der Rallye im historischen Kontext einzuordnen. Dabei betone ich, dass dieser Blick in den Rückspiegel ausschließlich der Orientierung dient und wir darauf keine Positionierungsstrategien aufbauen bzw. Empfehlungen abgeben. Angesichts des langen Zeithorizontes und der Datenverfügbarkeit legen wir dieser kurzen Untersuchung Daten des US-Aktienmarktes zugrunde.
In der Tat, das Gewitter im vorigen Frühjahr hinterließ tiefe Spuren an den Kapitalmärkten, insbesondere an den Aktienbörsen. Nachdem all die internationalen Stützungsmaßnahmen den Wellengang beruhigten, konnten die Aktienkurse vom steigenden monetären Wasserpegel partizipieren und potenzielle Geldwertverwässerungen kompensieren. Niedrig-/ und Negativzinsen, nun auch immer häufiger für Privatanleger, heizen die ewige Jagd nach Rendite zunehmend an und treiben Scharen an Investoren in Veranlagungskategorien, die höhere Erträge abwerfen. Wie sehr nun dieser Effekt nach diesem „Kurs-Reset“ vor rd. einem Jahr wirkt, wird in Abbildung 1 dargestellt.
Die Graphik veranschaulicht die rollierende Rendite des US-amerikanischen Standard & Poors 500 Index über 52 Wochen. Zum Ausdruck kommen dabei insbesondere die Amplituden der Renditezeitreihe, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Ausgeprägte Kursrücksetzer werden in der Regel von dynamischen Kursanstiegen gefolgt. In diesem Zusammenhang fallen vor allem die heftigen Bewegungen zu Beginn der 1930iger Jahre auf. Besonders erkennbar ist die Zeit rund um die beiden Weltkriege, die inflationären Störungen in den 1970iger Jahren, der Bekämpfung dieser in den frühen 1980igern sowie die heftigen Monate der Technologieblase und der großen Finanzkrise vor knapp 15 Jahren. Im historischen Kontext ist der Corona-bedingte Absturz ebenso deutlich erkennbar wie es auch die Gegenbewegung ist, in der wir uns gegenwärtig befinden. Was diese betrifft, bewegen wir uns derzeit beinahe in „uncharted Territory“, wie es so schön im Investment-Jargon heißt. Lediglich die Dynamik der Kursbewegungen zur Zeit der Finanzkrise in den 1930iger Jahren war stärker. In dieser Zeit verzeichneten die Kurse allerdings einen Absturz von über 85% und Basiseffekte waren dementsprechend groß.
Die Argumentationsvielfalt für ein Investment in Aktien ist anhaltend groß. Es stehen für mich weiterhin - und seit den letzten Quartalen nun noch viel mehr - die hohen Verschuldungsgrade der öffentlichen Seite und die anhaltend starken Refaltionierungsbemühungen des Systems im Vordergrund. Angesichts der Rahmenbedingungen wird das Interesse für Investmentkategorien mit Realwertcharakter, wie es Aktien sind, wohl weiterhin bestehen bleiben. Die Fragilität unseres Systems wurde durch die Pandemie schamlos offengelegt. Die Antworten darauf waren beispiellos und werden uns noch viele Jahre begleiten. Mit dem goldenen Hoffnungsschimmer am Horizont haben Aktien in kurzer Zeit viel Positives vorweggenommen. Nachdem auch das Ausmaß der Kursreaktion historisch war, sollte keinen von uns ein zwischenzeitliches Luftholen und Durchatmen an den Börsen überraschen.
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