Namibia

28. Jan 2022 | Blog

VON Günther Moosbauer

liegt im südlichen Afrika und ist von zwei großen Wüsten geprägt, der Namib und der Kalahari. Das dünn besiedelte Land mit einer Fläche, die etwas größer ist als die Türkei, beherbergt rund 2,5 Millionen Einwohner. 

 

Es erlangte erst 1990 die Unabhängigkeit. Von 1884 weg zunächst deutsche Kolonie, stellte der Völkerbund 1920 Namibia unter südafrikanisches Mandat, faktisch wurde es eine südafrikanische Kolonie. Nach dem 2. Weltkrieg forderte die UNO das Mandat zurück. Zusammen mit der Widerstandsbewegung Swapo mündete dies letztlich in die Unabhängigkeit. Politisch ist Namibia heute eine stabile parlamentarische Demokratie. Auch 2019 gewann wieder in Serie nach der Unabhängigkeit ein Swapo Politiker die Präsidentschaftswahl. Deutschland hatte im Mai nach mehrjährigen Verhandlungen den Völkermord an den Herero und Nama während ihrer Kolonialherrschaft anerkannt.

 

Drei Sprachgruppen prägen das Land – Bantusprachen, Khoisan-Sprachen und indogermanische Sprachen. Englisch gewann in den letzten Jahrzehnten deutlich an Bedeutung. Knapp 5 % der Bevölkerung sind Weiße.

 

Die traditionellen Religionen finden bei 13 % ein Bekenntnis. Der Islam zählt nahezu keine Mitglieder. Christliche Religionen werden von 87 % der Bevölkerung bekannt.

 

Die medizinische Versorgung ist heutzutage eine der besten in Afrika. Aufgrund der grassierenden HIV-Durchseuchung sank die Lebenserwartung zwischen 1990 von 62 Jahren bis 2005 auf 52 Jahre und konnte sich bis heute wieder auf 64 Jahre erholen, insbesondere durch die Aids-Bekämpfungsmaßnahmen.

Namibia weist nach dem Gini-Koeffizienten die größte Ungleichheit zwischen Reich und Arm weltweit aus. Im Korruptionsindex rangiert es auf Platz 123 von 180. Bezüglich Pressefreiheit, wirtschaftliche Freiheit und Demokratieindex schneidet Namibia zufriedenstellend bis gut ab.

 

Das pro Kopf BIP beträgt 5.000 $ (Vgl Österreich 50.000 $). Mit Südafrika, Botswana, Lesotho und Eswatini unterhält es eine Zollunion. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind Bergbau, Tourismus (11 % des BIP) und Landwirtschaft. 

 

Die Coronakrise bescherte dem Land einen geschätzten Wirtschaftsabschwung für 2020 von -7,8 %. Für 2021 wurde nach Schätzungen wieder ein Wirtschaftswachstum von ca. 2,1 % erzielt. Die öffentliche Schuldenlast stieg weiter auf rund 70 % des BIP. 2/3 der Schulden beziehen sich jedoch auf Inlandsschulden in namibischer Währung oder südafrikanischer Währung, an der die namibische Währung gekoppelt ist. Das reduziert die Gefahr von Zahlungsschwierigkeiten bei Auslandsschulden. 

 

Der Handelsspielraum des Staates zu wirtschaftstreibenden Investitionen, insbesondere im Bauwesen, wird in nächster Zukunft eingeschränkt bleiben. Der Tourismusbereich wird nur eine schwache Erholung erfahren. Die pandemiebedingte hohe Arbeitslosigkeit von 20 % und das sinkende Pro-Kopf-Einkommen der letzten Jahre sind zusätzliche erschwerende Faktoren, die den zu erwartenden Aufschwung nur moderat ausfallen lassen können.

 

Zu den Stärken, auf die Namibia aufbauen kann, zählen bedeutende Bodenschätze, die Fischerei, die entwickelte Transportinfrastruktur, das touristische Potential und eine funktionierende Regierung. 

 

Im namibischen Regierungssystem werden 49 traditionelle Führer, Stammes- und Sippenhäupter, aus Erblinien oder demokratisch gewählt, anerkannt und erhalten auf regionaler Ebene bestimmte Rechte. Eine Besonderheit der namibischen Verfassung ist, dass sie eine der ersten weltweit war, die den Umweltschutz als ein vorrangiges Staatsziel mit aufgenommen hat.

 

 

      

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