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22. September 2023
Neues Zeitalter in der Kapitalanlage mit künstlicher Intelligenz?
Derzeit überschlagen sich die Meldungen über Erfolge der künstlichen Intelligenz in weiten Bereichen unseres Lebens. Dabei fällt die Geschwindigkeit auf, mit der sich die neuartige Technologie in weiten Bereichen unseres wirtschaftlichen Handelns ausbreitet. Nichts scheint mehr vor ihr gefeit und vom Ersatz vieler Arbeitsplätze durch KI ist die Rede.
Dies ist zweifellos vordergründig richtig, jedoch nicht ganz zu Ende gedacht. Denn schon jetzt mehren sich die Befürchtungen über die Schattenseiten, ausgehend von der Verselbstständigung der KI bis hin zum Kontrollverlust für die steuernden Institutionen. Damit braucht es offensichtlich Rahmenbedingungen für den gezielten Einsatz der KI, wie selbst eingefleischte KI-Forscher und Befürworter eingestehen. Zu erhoffen wäre in diesem Zusammenhang dabei eine weltweit vereinheitlichte Vorgangsweise.
Im positiven Sinne eingesetzt vermag die KI schon jetzt Spitzenleistungen z.B. auf dem Gebiet der medizinischen Diagnostik zu erbringen. Auch das Analysieren und Auswerten von Rechtsmaterie sowie die Lösung komplexer Logistikprobleme werden zunehmend spektakuläre Anwendungsgebiete. Und nicht zuletzt ist generell in der Wissenschaft daten- und faktenanalytisch eine unglaubliche Beschleunigung der Wissensgenerierung zu erwarten.
Wie sieht es mit KI in der Kapitalanlage aus? Hier geht man von umfangreichen Fortschritten bis hin zum Ersatz von menschlichen Managern aus. Obwohl zweifellos auch in der Vermögensgestionierung schon aus Effizienzgründen die KI Einzug halten wird, ist die reine Automatisierung ohne Einsatz von menschlicher Entscheidung fraglich. Zusätzlich ist – zumindest in der akademischen Welt weitgehender Effizienz der Märkte die Rede, d.h. alle relevanten Einflussfaktoren fließen augenblicklich in die Kursbildung von Wertpapieren ein, womit auch die KI keine sinnvolle Prognosemöglichkeiten hätte. Was die KI zweifellos bewirken wird, dass phasenweise noch auftretenden Marktineffizienzen durch ihren Einsatz noch rascher beseitigt werden und der Markt damit noch effizienter wird. Sollten allerdings die Kapitalströme durch den Masseneinsatz von KI diverserster Quellen die Marktliquidität sprengen, ist andererseits eine Destabilisierung der Märkte denkbar. Dann bleibt die Hoffnung, dass die angewandten KI Systeme Kraft ihrer Fähigkeit trotz des dezentralen Einsatzes wieder für ein stabiles Marktgleichgewicht sorgen. Unabhängig davon wird das klassische Fondsmanagement Bausteine der KI in Ihren Strategien zur Steigerung der Datenverarbeitungskapazität integrieren müssen.
Damit wird KI auch in unserer Branche zwingend ein kritischer Wettbewerbsfaktor.
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faktenbasiert.