
10. Januar 2024
Strategien der Experten und Superreichen für die Vermögensallokation 2024
Das Jahr 2023 ist vorüber und die Kapitalmärkte zeigten sich größtenteils sehr freundlich. Die großen Assetklassen Aktien und Anleihen konnten gegen Ende nochmals stark zulegen und sorgten für zufriedene Gesichter bei den Investoren. Nun gut, das alte Jahr ist vorüber und es stellt sich für viele Anleger die Frage: Wie soll ich mich für 2024 positionieren?
Eines vorweg – die richtige Antwort werde ich Ihnen erst am 31.12. sagen können. Sollten Sie selbst ebenfalls über keine Glaskugel verfügen, können Sie sich allerdings an anderen professionellen und wohlhabenden Investoren orientieren. Wer, wenn nicht die Profis und Superreichen sollten wissen, wie man sein eigenes Portfolio perspektivisch ausrichtet? Deren Asset Allocation könnte gewisse Anhaltspunkte und Denkanstöße liefern, die Sie in Ihrer eigenen langfristigen Veranlagungsstrategie eventuell berücksichtigen können.
Zu diesem Zweck habe ich mir die Vermögenszusammenstellung des norwegischen Pensionsfonds, des Stiftungsfonds der Universität Cambridge und der Hochvermögenden dieser Welt etwas näher angesehen. Beginnen möchte ich mit dem norwegischen Pensionsfonds, welcher zu den größten Staatsfonds der Welt zählt und zum Halbjahr 2023 über 1,5 Billionen USD verwaltet hat. Die Aufgabe des Fonds liegt in der langfristigen Finanzierung des norwegischen Sozialstaats für zukünftige Generationen. Wie der Abbildung 1 zu entnehmen ist, investiert der Fonds sein Vermögen defacto fast zur Gänze in die beiden Asset Klassen Aktien und Anleihen. Insbesondere der hohe Aktienanteil von über 70% spricht dabei für eine offensive und langfristige Ausrichtung des Portfolios.

Viele der bekannten internationalen Elite-Universitäten verfügen ebenfalls über große Vermögen, die sie zur langfristigen Finanzierung der Universitäten in eigene Fonds einbringen. Neben den großen Volumina verfügen diese Universitäten des Weiteren auch über spezifisches Know-How in der Kapitalmarkttheorie und anderen Disziplinen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist u.a. der Stiftungsfonds der prestigeträchtigen britischen Universität Cambridge. Wie so viele Universitäten, setzt auch Cambridge in den letzten Jahren – neben klassischen Aktieninvestments – vermehrt auf Alternatives und Private Markets (siehe Abbildung 2). Dies ist u.a. sicher auch dem lange vorherrschenden Niedrigzinsumfeld geschuldet. Kleinere Beimischungen finden sich auch im Bereich der Anleihen und Sachwerten.

Zum Schluss lohnt sich auch noch ein Blick auf die Investments der Superreichen, auch „ultra high net worth individuals (UHNWIs)“ genannt. Zu diesem erlauchten Kreis zählen Personen mit einem Nettovermögen von mehr als 30 Millionen USD (einschließlich ihres Hauptwohnsitzes). Die Datengrundlage zu deren Vermögensaufteilung liefert eine weltweite Umfrage unter mehr als 500 Vermögensverwaltern, Family Offices und Privatbankiers. Immobilien zur Eigennutzung und Zweitimmobilien wurden jeweils aus dem Vermögen rausgerechnet. Im Gegensatz zum norwegischen Pensionsfonds und dem Stiftungsfonds der Universität Cambridge, spielen Immobilieninvestments (direkt oder über Fonds) bei den reichen Privatpersonen eine bedeutendere Rolle und betragen rund ein Drittel der Asset Allocation (siehe Abbildung 3). Aber auch klassische Aktien- und Anleiheninvestments sind fixer Bestandteil der Veranlagung. Zusätzlich werden weitere Vermögensklassen wie Private Markets, Gold etc. beigemischt. Interessantes Detail am Rande: Auch Luxusgüter wie Autos, Kunst- und Weinsammlungen etc. zählen zu den Anlageobjekten der UHNWIs.

Die Zusammensetzung eines Investmentportfolios hängt final natürlich von verschiedenen individuellen Faktoren wie den persönlichen Anlagezielen, der Risikobereitschaft, dem Anlagehorizont und für professionelle Investoren natürlich auch den gesetzlichen Vorgaben ab. Nichtsdestotrotz wird bei den genannten Beispielen deutlich sichtbar, dass insbesondere Aktieninvestments für eine langfristige Veranlagung unabdingbar sind. Die Möglichkeit und Chance am Wachstum der globalen Wirtschaft zu partizipieren, beschert Investoren über lange Sicht attraktive Renditen und Gewinne.
Ich möchte den Blogbeitrag mit einem Zitat des deutschen Bankiers Udo Bandow beenden: „Die Analysten flirten mit den Aktien, die Anleger sind mit ihnen verheiratet“.
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