Chile

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17. November 2023

Chile

Im 16. Jhdt. begann die spanische Kolonialisierung, die bis zur Un­­ im frühen 19. Jhdt. währte. Verhand­lungen mit Argen­tinien zur Aufteilung des südlichen Teils Süd­amerikas und ein gewonnener Krieg gegen Bolivien und Peru resultierten in die heutige Form des Landes. Mit der Atacama­wüste im Norden und der Gebirgskette der Anden im Osten verbleibt ein verhältnis­mäßig kleiner Teil, das Valle Central, der vom Groß­teil der rund 19 Mio. Bürger bewohnt wird. Ein Drittel lebt in der Haupt­stadt Santiago de la Chile. Kulturelles Zentrum ist die Hafenstadt Valparaiso, die auch das Parla­ment beheimatet.

Nach Südafrika und Costa Rica ist Chile das Land mit den größten Unterschieden in der Reichtums­verteilung. Im Gegensatz zu anderen süd­amerikanischen Staaten führte die Kontrolle des Reich­tums durch wenige Familien zu keinen staats­bedrohenden Aus­schreitungen. Allende leitete 1970 eine kurze Phase der Demo­kratie ein. Mit seiner politisch sozialistischen Aus­richtung führte er die Ent­eignung unter anderem der Kupferminen durch. In Zusammen­wirken mit den USA, die ein zweites Kuba wähnte, endete 1973 die demokratische Ära mit dem Putsch durch Pinochet. 17 Jahre währte die Diktatur mit harter Ver­folgung oppositioneller Wider­stände und schweren Menschen­rechts­verletzungen. Mit den als Chicago Boys bezeichneten US-Wirtschafts­beratern wurde das Experiment einer neoliberalen Wirtschafts­struktur verwirklicht. Auf die kritische Lage der besonders verletz­baren Bevölkerungs­teile hatte dies negative Auswirkungen. Bei der Wieder­einsetzung der Demokratie blieben die Reichtums­verteilungen unangetastet.

Chile befindet sich derzeit in einem Transitions­prozess zu einer entwickelten Demo­kratie. Gesamt­wirtschaftlich zählt es zu den wohlhabendsten Staaten Lateinamerikas. In Bezug auf menschliche Ent­wicklung, Wettbewerbs­fähigkeit, Pro-Kopf-Einkommen, Globali­sierung, Friedens­zustand, wirtschaftliche Freiheit und geringes Korruptions­empfinden nimmt Chile eine führende Stellung unter den latein­amerikanischen Nationen ein.

Der Export stützt sich besonders auf den Roh­stoff­reichtum. Chile verfügt über 30 % des weltweiten Vor­kommens an Kupfer und über 40 % an Lithium.

Der lang­jährige Roh­stoffabbau hat ausgedehnte Um­welt­verschmut­zungen zur Folge. Die empfindlichste Aus­wirkung ist die Wassernot einiger Landes­teile durch die un­mäßige Wasser­entnahme bei der Lithium­gewinnung und durch Avocado­monokulturen.

Größter Wirtschafts­partner ist China, dessen Roh­stoff­bedarf auch zu bedeutenden Preis­steigerungen der chilenischen Exporte geführt hatte. Chile unterhält Freihandels­abkommen mit zahlreichen Staaten, darunter die USA, China, Japan und der NAFTA. Zur EU verbindet es ein Assoziierungsabkommen.

Deutsch ist die drittverbreitetste Sprache, allerdings mit geschätzten 35.000 Sprechern, Tendenz abnehmend.

Günther Moosbauer
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Günther Moosbauer

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