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27. Januar 2023
Vietnam
zählt 97 Millionen Einwohner und gehört zu jenen Ländern mit einer außergewöhnlich schnellen Alterung. Gemeint ist die schnelle Abnahme der Geburtenrate von 5 Kindern in den 70er Jahren auf heute 2 Kinder. Einer Definition der UNO zufolge benötigte Schweden 85 Jahre, um den Status einer alternden Bevölkerung so zu erreichen, Japan 26 Jahre, Thailand 22 und Vietnam 20 Jahre.
Historisch wurde das Land wie wenig andere über weite Zeitbereiche stark geschunden. Ab 111 v. Chr. Einverleibung ins chinesische Reich. Nach zwischenzeitlich kurzen Phasen der Unabhängigkeit eine stabilisierende eigenständige Periode ab ca. 1000 n. Chr.. Zahlreiche Kämpfe gegen Chinesen, Khmer und Mongolen. Gegen Ende des 19. Jhrts gerät es unter französischer Kolonialherrschaft und während des 2. Weltkrieges als Teil von Indochina (Vietnam, Kambodscha, Laos) unter japanischer Herrschaft. Nach dem Krieg fiel Vietnam an Großbritannien. Diese bat Japan gegen den aufständischen Süden vorzugehen. China versuchte wiederum im Norden die Japaner zu entwaffnen. Schließlich wurde Vietnam wieder französisches Protektorat. Bereits 1946 begann der sogenannte erste Indochinakrieg. 1954 wurde Frankreich endgültig besiegt und das Land in eine nördliche und südliche Republik geteilt. Von 1955 an stand der Norden mit dem Süden im Krieg, dem zweiten Indochinakrieg. Der südliche Teil stand unter dem Einfluss der USA, die ab 1965 in den Vietnamkrieg eingriffen. 1973 zogen die USA ab, die Einnahme Südvietnams durch Nordvietnam wurde fortgesetzt.
Vietnam wird heute von der kommunistischen Partei in einem Einparteiensystem regiert. Die Partei setzt wie jene Chinas auf Marktwirtschaft und hat in den letzten Jahren ein rasantes Wirtschaftswachstum hingelegt. Gleichzeitig werden auch in Vietnam die Zügel angezogen und die Überwachung der Bürger forciert. Die Machtdemonstrationen Chinas um Ansprüche an Seerechte halten das Verhältnis der beiden Staaten auf einem kühlen Niveau, auch wenn sich die Handelsbeziehungen sukzessive ausweiten.
Der Beginn der ersten marktwirtschaftlichen Reformen 1986 mündete 2020 schließlich in ein Freihandelsabkommen mit der EU, zu dessen zweitwichtigster Handelspartner Vietnam unter den ASEAN Staaten (Vietnam, Thailand, Philippinen, Singapur, Kambodscha, Laos, Malaysia, Indonesien und Brunei) geworden ist. Steigende hohe Direktinvestitionen aufgrund der geringen Arbeitskosten werden besonders von Südkorea, Singapur, Hong Kong und Japan getätigt. Da die ersten größeren Kredite erst nach 1993 ins Land flossen, weist Vietnam noch eine eher geringe Verschuldung aus. Das jährliche hohe Handelsbilanzdefizit des Landes wird durch Überweisungen der Auslandsvietnamesen, den Direktinvestitionen und den zunehmenden Einkünften aus dem Tourismus ausgeglichen.
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