Social Tranches
28. November 2023
Frauen aus der Obdachlosigkeit – Housing First
Housing First ist speziell für obdach- und wohnungslose Frauen konzipiert, denn sie sind in dieser Lage besonders gefährdet. Wohnungslosigkeit bei Frauen ist versteckt, sie wohnen in prekären Verhältnissen, oft ohne Verträge, ohne Schlüssel, ungesunden Abhängigkeiten ausgeliefert. Housing First bietet sicheren, leistbaren Wohnraum – auch für Frauen mit Kindern – als ersten Schritt zurück in ein selbstbestimmtes Leben.
Housing First - Frauen aus der Obdachlosigkeit
Projektstandort
Graz
Unterstützung
€ 10.000 (Teilfinanzierung) Budget für erforderliche Kleinausgaben
SGD Ziele
Beitrag zu SDG 1, 3 und 5
Projektlaufzeit
von 2023 bis 2024
Projekttyp
Frauen- und Kinderschutz - Wohnraumstabilisierung
Institution
Jugend am Werk Steiermark
Das erste Mal auf einer neuen Matratze zu schlafen, seine Wohnung versperren und seinen eigenen Schlüssen in der Hand halten zu können, zu wissen, dass man in der Nacht nicht gestört wird und durchschlafen kann – das ist etwas Alltägliches für jeden von uns und etwas Besonderes für wohnungslose Frauen.
Wohnungslose Frauen leben nur selten auf der Straße – denn das ist für Frauen sehr gefährlich und mit Kindern beinahe unmöglich. Sie leben dagegen in prekären Wohnverhältnissen voll ungesunder Abhängigkeiten, Gewalt und Unsicherheiten. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, doch gibt es Gemeinsamkeiten: Trennungen und häusliche Gewalt sind oft Auslöser von Wohnungslosigkeit. Psychische Erkrankungen, ein Migrationshintergrund oder alleinerziehend zu sein, wirken sich ebenfalls negativ auf die Wohnungssituation aus.
Housing First ist Steiermark weit das einzige Projekt seiner Art und stellt Frauen und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Der Grundgedanke dieses innovativen Programms ist, dass sicherer, leistbarer Wohnraum der erste Schritt sein muss. Erst von einer gesicherten Basis aus kann man sich um andere Probleme wie Job, physische und psychische Gesundheit kümmern. Das Team bei Jugend am Werk besteht aus drei Sozialarbeiter:innen, die Betroffene individuell begleiten. Gemeinsam wird je nach Lebensverhältnissen (Kinder, Haustiere, etc.) und finanziellen Möglichkeiten eine Wohnung gesucht, der Einzug organisiert und bei Behördengängen begleitet. Oft fehlen grundlegende Dinge wie eine Postadresse, ein Bankkonto, Ausweisdokumente oder eine mobile Erreichbarkeit via Handy. In den Turbulenzen der Wohnungslosigkeit werden Wertsachen und Dokumente gestohlen, sämtliche Ersparnisse verschwinden. Und auch der Weg in die eigene Wohnung ist mit vielen Kosten und Hürden verbunden. Viele Wohnungen werden ohne ausgestattete Küche vermietet, vielen Frauen ist das Tragen und Aufbauen von Möbeln in der eigenen Wohnung nicht möglich. Sie sind oft gesundheitlich angeschlagen und können beim Umzug meist nicht auf die Hilfe von Freund:innen und Bekannten zurückgreifen. Selbst das einfachste Werkzeug fehlt, in Summe beinahe unlösbare Aufgabe ohne die HelferInnen von Housing First.
Die Mittel der Social Tranches werden im Projekt bedarfsorientiert eingesetzt, um solche und andere Einzugshürden zu überbrücken, um Dokumente zu besorgen, die Basis-Möblierung einer Wohnung zu ermöglichen (z.B. eine neue Matratze) oder Werkzeug und Umzugshilfe zu finanzieren.
Dieses Projekt fördert die Erreichung von SDG 1: keine Armut, SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen und SDG5: Geschlechtergleichheit.
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