Blog / Nachhaltigkeit
07. Juni 2024
Der Schritt zu mehr Transparenz durch die CSRD
Die letzten Jahre haben eine zunehmende Wahrnehmung in der Relevanz von nachhaltigem Investieren gezeigt, sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch in der Finanzbranche selbst. Während in der Vergangenheit der Fokus stark auf die von internationalen Ratingagenturen bereitgestellten Environmental, Social und Governance Ratings, kurz ESG-Ratings, lag, verschiebt sich dieser mit zunehmender Bedeutung des Pariser-Klimaabkommens immer mehr in Richtung der Reduktion des Ausstoßes von klimaschädlichen Emissionen. Diese werden standardmäßig in Scope 1, 2 und 3 eingeteilt.
Dabei bildet Scope 1 jene Emissionen ab, welche unmittelbar aus den Aktivitäten eines Unternehmens entstehen, beispielsweise durch den Verbrennungsprozess eines hauseigenen Kraftwerks. Scope 2 sind die indirekten Treibhausgasemissionen, die aus der erzeugten Energie stammen, welche ein Unternehmen von externen Anbietern bezieht, wie Fernwärme oder Strom. Alle vor- und nachgelagerten Emissionen, welche entlang der gesamten Wertschöpfungskette anfallen, wie Herstellung von Rohstoffen und Waren sowie aus der Entsorgung von Abfällen, werden durch Scope 3 abgebildet.
Während Scope 1 und 2 Emissionen standardmäßig leichter zu messen sind und hauptsächlich bei Energieerzeugern und Energieintensiven Produktionen anfallen, weißen der Großteil der globalen Unternehmen hohe Scope 3 Werte auf, werden jedoch nur sehr sporadisch und basierend auf unterschiedlichen Messmethoden veröffentlicht. Das liegt vor allem daran, dass es bis dato noch keine europaweite Verpflichtung gegeben hat, Scope Werte als Unternehmen öffentlich zu berichten. Genau das wird sich mit Anfang nächsten Jahres durch die von der Europäischen Union beschlossenen CSRD-Richtlinie in Europa ändern. Dies hat zur Folge, dass erstmalig Scope 1,2 und 3 Werte von Unternehmen standardisiert und verpflichtend gemeldet werden müssen. Genauer gesagt müssen ab 2025 gelistete Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern, Scope-Daten für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlichen. Kleine und mittelgroße Unternehmen folgen dann in den darauffolgenden zwei Jahren.
Für private und institutionelle Investoren als auch für Investment-Gesellschaften führen diese rechtlichen Veränderungen zu einer einfacheren und transparenteren Kontrolle der Einhaltung von Klimazielen gemäß des Pariser Klimaabkommens. Während Investoren in der Vergangenheit meist auf die von Ratingagenturen adjustierten/geschätzten bereitgestellten Daten abhängig waren, sind diese nun öffentlich und standardisiert zugänglich. Hinzukommt die nun vereinfachte Integration von Scope 3 Werten in die Treibhausgas Aufschlüsselung für die Bewertung von Unternehmen und Portfolios. Welche Effekte und Veränderungen dieser Schritt der Europäischen Union für den Finanzmarkt und die Klimaerwärmung mit sich bringen, werden mit Sicherheit im Laufe dieses Jahrzehnts noch von unzähligen akademischen Papers und Fachlektüren untersucht. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Diese Neuerung ist ein großer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
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