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19. Oktober 2023
Alles neu macht …
… nein, nicht das Christkind. Ich hatte eigentlich nicht vor, Sie an Advent und Weihnachten zu erinnern, an Punsch und Kitsch. Doch der Gedanke „Wunsch an das Christkind …“ setzte sich heimlich fest. Das sollte beim Thema Finanzinnovation – im positiven Sinne – nicht der Fall sein. Lassen Sie uns das Modethema KI kurz mal zur Seite schieben und überlegen, was uns die Finanzbranche in naher Zukunft Gutes bringen wird. Das ist natürlich, … so einfach ist das gar nicht. Ich würde die Frage gerne Ihnen stellen: Welche großen Verbesserungen der Finanzindustrie stehen an, die uns das Leben leichter und angenehmer machen werden?
Ich selbst habe einige Ideen, was Fondsveranlagungen betrifft. Doch was bewegt die Welt? Die große Suchmaschine liefert zwei Top-News, wenn wir sie nach „Finanzinnovationen“ befragen. Headline Nummer 1 ist „Regulierung ist gut, wenn sie smart eingesetzt wird“, Top Thema Nummer 2 titelt mit „Die Geschichte des Geldautomaten: Zuerst lockte er die <falschen> Kunden an .“ Damit ist gemeint, dass – so ein ehemaliger Nationalbankdirektor – vor allem Prostituierte und Glücksspieler den ersten Bankomaten nutzten und damit in Verruf brachten. Die weiteren Top Themen beschäftigen sich mit Startup-Unternehmen, dann wird zum Thema ETF berichtet. Das ist nett, löste in mir aber keine Begeisterungsstürme aus. Woran liegt das?
Wenn Sie in Europa Finanzinstitute fragen, wofür sie ihre Brainpower, ihr Entwicklungspotenzial einsetzen, dann wird Ihnen wohl öfters das Wort Regulierung entgegenschlagen. Es sind Themen wie EU-Verordnungen zur Nachhaltigkeit, DORA (eine Verordnung zur Verbesserung der digitalen Resilienz im Finanzsektor) oder in Österreich die Auswirkungen der KIM-Verordnung, eine Verordnung der FMA über Maßnahmen zur Begrenzung systemischer Risiken aus der Immobilienfinanzierung bei Kreditinstituten. Das passt zu Top Thema Nummer 1. Doch was haben Sie davon? Das ist differenziert zu betrachten. Die KIM-Verordnung erschwert Kreditvergaben. Das ist Absicht und soll vor übermäßiger Verschuldung schützen sowie die Finanzindustrie krisenfest halten. DORA soll und wird die IT-Sicherheit noch einmal deutlich erhöhen. Die Regelungen zur Nachhaltigkeit laborieren noch an ein paar Kinderkrankheiten, sollen Ihnen aber bessere Transparenz zum Thema bringen. Weitere regulatorische Themen sind im Anmarsch.
Was mir doch etwas fehlt sind News, die sich mit steigender Produktqualität befassen. Was wird zum Beispiel gemacht, um Ihnen Ihr Veranlagungsleben etwas leichter zu machen? Es gibt viele Ideen, die es wert sind, verfolgt zu werden. In unseren kleinen Hallen sind wir übervoll mit Projekten, es wird getüftelt, gerechnet, diskutiert und verworfen. Es wird neu gedacht, getestet und auf Marktreife geprüft. Ist das nur bei uns so? Vielleicht habe ich einfach nur Glück, mit dem besten Team der Welt zusammenarbeiten zu dürfen. Sicher sogar, doch auch woanders keimt Innovationsgeist. Er tritt nur noch nicht so an den Tag, wie ich es gerne hätte.
Für mich ist die Finanzbranche mitten in einer Zeitenwende. Man macht sich zukunftsfit. Viel passiert hinter den Kulissen, Konsolidierung und Kooperation finden statt, Prozesse werden optimiert und Synergieeffekte gehoben. Es wird nun zusammengearbeitet, wo es vor noch wenigen Jahren undenkbar war. Die Branche ist kritisch und lösungsorientiert. Ich würde es so zusammenfassen: Kostendruck, formale Anforderungen und Wettbewerb waren so herausfordernd, dass die Akteure an den Finanzmärkten gar keine Wahl hatten und sich fit für Veränderungen machen mussten.
Quelle: www.diepresse.com/17702582/regulierung-ist-gut-wenn-sie-smart-eingesetzt-wird
Warum nicht für bessere Produkte und Lösungen? Ich glaube, das steht nun an. Daran kann jeder beitragen.
Was würden Sie verändern? Was stört Sie? Wenn es um Veranlagungsfragen geht, würde ich mich sehr freuen von Ihnen zu hören oder zu lesen. Zu unseren schönsten Aufgaben gehört, uns über Verbesserungen und neue Lösungen Gedanken zu machen. Wäre ich das Christkind, könnte ich Ihnen eine gute Lösung versprechen. Dafür reicht es nicht, aber größtmögliche Bemühungen sichere ich Ihnen gerne zu.
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