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31. Mai 2024
Der „Nachrichtenwert“ im Alltag
„Objektiv, kurz und relevant“, das ist mein ganz persönlicher Anspruch für die Kommunikation der Security KAG. Die Attribute objektiv und kurz lassen sich für mich gut fassen: Objektivität ist mit dem Maßstab der naturwissenschaftlichen Strenge zu messen, Kürze ist das Weglassen aller Informationen ohne Informationsgewinn. Die Eigenschaft relevant ist aber ernüchternd subjektiv: Ein schwieriger, aber nicht aussichtsloser Fall.
Vielleicht sind sie der Nachrichtenwert-Theorie schon einmal begegnet. Walter Lippmann hat sich bereits vor über 100 Jahren den Kopf darüber zerbrochen, welche Informationen berichtenswert sind. Er identifizierte zehn Eigenschaften für die Auswahl von Nachrichten, wie Überraschung oder Nutzen. Auch wenn die Theorie der Publizistik und der Kommunikationswissenschaft zuzuordnen ist, finden sich für andere Anwendungsbereiche lohnende Anhaltspunkte. Denn seit Lippmann ist viel Wasser die Mur und den Michelbach hinabgeflossen.
Die Theorie wurde weiterentwickelt, der Fokus der Forschung hat sich im Laufe der Zeit verschoben. Entwicklungen, denen wir hier im Detail nicht folgen müssen, die aber folgende recht brauchbare Einsicht produzierten.
Eine Nachricht braucht zwei Dinge, um wertvoll zu sein: Neuigkeitswert und Informationswert. Der Informationswert lässt sich in drei Kategorien unterteilen:
- der Wissens- und Orientierungswert,
- der Gebrauchswert und
- der Unterhaltungs- oder Gesprächswert
Wenn wir „Nachricht“ durch „Information“ ersetzen, haben wir hiermit eine erfreulich einfache Checkliste, mit der wir einschätzen können, ob das von uns gegebene auch Chance auf ein interessiertes Auditorium hat. Es ist gar nicht notwendig, dass alle Faktoren zutreffen. Mein Waffelrezept, das sonntagmorgens hungrige Kindermäuler besänftigt, hat hohen Gebrauchswert – ist aber nicht neu. Die Trainersuche des FC-Bayern München hatte Unterhaltungs- und Gesprächswert. Neu ist vielleicht nur die Tatsache, dass diese wohl beendet ist. Viele Blogs, die meine Kollegen hier schreiben, weisen Wissens- und Orientierungswert auf.
Mir helfen die einfachen Kategorien, den Blick fürs Wesentliche zu behalten – das reicht mir auch schon. Sollten Sie vorhaben, regelmäßig zu publizieren, lohnt sich ein etwas tieferer Blick in die Theorie. Zum Beispiel in die Arbeiten von Winfried Schulz und die darauf aufbauende Literatur.
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